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Karbon gewann Saison-Auftakt in Sölden

Denise Karbon, der „Spatz aus Kastelruth“ hat am Samstag für den ersten italienischen Sieg beim Weltcup-Auftakt in Sölden gesorgt.> Ergebnisse.

Die 27-jährige Südtirolerin aus Kastelruth gewann vor 11.000 Zuschauern den ersten Riesentorlauf der Saison 0,33 Sek. vor Olympiasiegerin Julia Mancuso (USA) und 0,52 Sek. vor der Österreicherin Kathrin Zettel, die sich gleich beim Comeback-Rennen vom 24. Platz noch auf das Podest katapultierte. Mit Elisabeth Görgl (9.) kam nur eine weitere ÖSV-Fahrerin in die Top Ten.

Damit müssen Österreichs seit 2002 in Sölden sieglose Damen weiter auf einen Erfolg beim ersten Heimrennen der Saison warten. Dabei hatten sich bei besten Wetter- und Pistenbedingungen gleich acht von zehn ÖSV-Starterinnen für das Finale qualifiziert – darunter Nicole Hosp, Görgl und Alexandra Meissnitzer, der mit 34 Jahren ältesten Starterin im Feld, auf den Plätzen 3, 7 und 9 hinter der 0,17 Sek vor Fischer-Fahrerin Karbon führenden Finnin Tanja Poutiainen.

Superlauf von Zettel in ihrem Comeback-Rennen
Am Ende bedurfte es aber im Lager der Gastgeberinnen einer Sonderleistung von Zettel, um wenigstens einen Podestplatz zu erobern. Die 21-jährige Niederösterreicherin, die sich am Ende der Vorjahres-Saison schwer verletzt und im Sommer die Jagdprüfung absolviert hatte, machte mit Laufbestzeit gleich 21 Plätze gut und brach darob in Tränen aus.

„So etwas beim Comeback-Rennen, das hätte ich mir nie träumen lassen“, schluchzte die Göstlingerin live im TV. Sie hatte sich dann aber bald wieder gefasst. „Ich bin im ersten Lauf viel zu brav gefahren. Dann habe ich aber meinen ganzen Mut zusammen genommen. Ich wusste ja, das ich es nicht verlernt haben kann“, jubelte Zettel. Der im vergangenen März erlittene Schienbeinkopf-Bruch sei kein Problem mehr, so Zettel. „Ich bin absolut schmerzfrei.“

„Sölden-Falle“ Steilhang schnappte zu
Zettel, Mancuso und Co. profitierten freilich auch von der üblichen „Sölden-Falle“. Denn wie immer an schönen Gletscher-Tagen fuhren auch diesmal die Top Ten des zweiten Durchgangs im Schatten. Die dadurch unsichtbaren Rippen und Schläge wurden vielen zum Verhängnis. Nur Leichtgewicht Karbon carvte trotz wechselhafter Sicht perfekt durch die Tore. Der 54 Kilo leichte „Spatz aus Kastelruth“ ließ vier Jahre nach dem bisher einzigen Sieg den zweiten Triumph im Riesentorlauf folgen.

Halbzeit-Leaderin Poutiainen wurde hingegen am Ende nur Vierte, Hosp gar auf Platz zwölf durchgereicht, Meissnitzer sogar nur 17. Dafür glänzte die 18-jährige Französin Tessa Worley (Startnummer 46), die in ihrem erst 4. Weltcup-Rennen mit zweitbester Laufzeit hinter Zettel von Platz 23 auf Rang 5 vorstieß. Mäßig startete Anja Pärson, die mitfavorisierte Schwedin musste sich mit Platz 7 zufrieden geben.

Einige ÖSV-Damen blieben unter ihren Möglichkeiten
Hosp gestand ein, noch nicht in Topform zu sein. „Bis zum Steilhang war ich eh noch super unterwegs. Aber dann hat es mich bei den vielen Querschlägen gefeigelt, unten war es auch nicht optimal.“ Die Tirolerin will aber nur das Positive mitnehmen. „Der erste Durchgang war tadellos.“

Licht und Schatten prägten damit auch nach der einjährigen Zwangspause die erste Saison-Vorstellungen der ÖSV-Damen auf Gletschereis. Andrea Fischbacher schied ebenso aus wie Michaela Kirchgasser, die damit auch beim dritten Sölden-Start abgeworfen wurde. „Aber so weit bin ich noch nie gekommen“, nahm es die disqualifizierte Salzburgerin mit Humor.

Und die im Sommertraining mehrfach gestürzte Landsfrau Marlies Schild tröstete sich über Platz 19 damit hinweg, dass sie beim dritten Sölden-Start wenigstens erstmals Punkte geholt hatte. „Ich kann den Hang hier einfach nicht einschätzen“, gestand die Salzburgerin. Jetzt wird gscheit Slalom trainiert, damit es in Levi besser läuft“, sagte Schild, deren Freund Benjamin Raich am Sonntag bei den Herren zu den großen Favoriten zählt.

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