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Karadzic äußert sich zur gestrafften Anklage

Der einstige Präsident der bosnisch-serbischen Republik (Republika Srpska), Radovan Karadzic, wird sich am Freitagnachmittag vor dem UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im einstigen Jugoslawien (ICTY) zu der am Montag bestätigten gestrafften Anklage äußern.

Diese wirft ihm in zwei Punkten Genozid vor.

Einer bezieht sich auf das Massaker in Srebrenica – wo im Sommer 1995 rund 8.000 muslimische Stadteinwohner von Truppen der bosnischen Serben ermordet wurden – und der andere auf die Kriegsverbrechen anderswo in Bosnien im Jahre 1992. Die Anklage bringt Karadzic mit Kriegsverbrechen in 27 Gemeinden Bosniens in Verbindung.

Karadzic wurde im Juli in Belgrad festgenommen und an das UNO-Tribunal überstellt. Vor dem UNO-Tribunal wollte er sich im vergangenen Sommer nicht zu der damals geltenden Anklage äußern, die sich auf Kriegsverbrechen in 47 bosnischen Kommunen bezog. Die neue Klageschrift wurde von Karadzic in einem im Jänner eingereichten Einspruch als zu ausführlich und “ebenso schlecht wie die noch geltende” zurückgewiesen.

Karadzic will sich wie der einstige jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic und der serbische Ultranationalistenchef Vojislav Seselj vor dem Haager Gericht selbst verteidigen. Der 63-jährige Seelenarzt besitzt im Unterschied zu den zwei anderen Angeklagten allerdings keine juridische Ausbildung.

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