AA

Karadzic äußert sich am Dienstag zur Anklage

Der ehemalige Präsident der bosnisch-serbischen Republik (Republika Srpska), Radovan Karadzic, soll sich am Dienstagnachmittag vor dem UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen für Ex-Jugoslawien (ICTY) zur erweiterten Anklage äußern.

Seit der letzten Verhandlung im Fall Karadzic vor dem Haager Gericht am 20. Februar wurde diese auf Antrag der Anklage noch einmal ergänzt. Die Anklage wirft Karadzic nun in zwei Punkten Genozid vor.

Einer bezieht sich auf das Massaker in Srebrenica – wo im Sommer 1995 rund 8.000 muslimische Stadteinwohner von Truppen der bosnischen Serben ermordet wurden – und der andere auf Kriegsverbrechen in Bosnien-Herzegowina im Jahr 1992. Die Anklage bringt Karadzic mit Kriegsverbrechen in 27 Gemeinden Bosniens in Verbindung.

In weiteren fünf Punkten der Anklage werden Karadzic Verbrechen gegen die Menschlichkeit, in vier Punkten auch Verstöße gegen das Kriegsrecht angelastet. Die Vorwürfe gegen den Ex-Präsidenten der Republika Srpska konzentrieren sich auf “ethnische Säuberungen” in der Zeitspanne 1992-1995, “Terror gegen die Zivilbevölkerung” im Rahmen der Belagerung der bosnischen Hauptstadt Sarajevo, aber auch auf die Geiselnahme von rund 380 UNO-Soldaten im Mai und Juni 1995.

Karadzic wurde im Juli vorigen Jahres in Belgrad festgenommen und an das UNO-Tribunal nach Den Haag überstellt. Vor dem Tribunal wollte er sich im vergangenen Sommer nicht zu der damals geltenden Anklage äußern, die sich auf Kriegsverbrechen in 47 bosnischen Kommunen bezog. Die neue Anklageschrift wurde von Karadzic in einem im Jänner eingereichten Einspruch als zu ausführlich und “ebenso schlecht wie die noch geltende” zurückgewiesen.

  • VIENNA.AT
  • Moj Bec News
  • Karadzic äußert sich am Dienstag zur Anklage
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen