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Karadzic sagt im Prozess gegen Krajisnik aus

Der ehemalige Präsident der bosnisch-serbischen Republik, Radovan Karadzic, soll am Mittwoch vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) aussagen.

Nicht in seinem eigenen Prozess, sondern im Berufungsverfahren, das dort gegen den Ex-Parlamentspräsidenten der Republika Srpska, Momcilo Krajisnik, läuft. Karadzic soll entsprechend der Berufung Krajisniks dem Gericht demonstrieren, dass Krajisnik während des Bosnien-Krieges nicht seine “Nummer zwei” in der Republika Srpska gewesen sei.

In den Unterlagen der Berufung, welche die amtliche serbische Nachrichtenagentur Tanjug am Montag zitierte, heißt es ferner, dass Krajisnik nie am Aufbau der Polizeikräfte und der Territorialverteidigung sowie der Bestellung von Ministern und des einstigen Militärchefs der bosnischen Serben, Ratko Mladic, beteiligt gewesen sei. Mladic sei eine persönliche Wahl Karadzics gewesen, steht in dem Dokument.

Ex-Parlamentspräsident Krajisnik war 2006 wegen Kriegsverbrechen während des dreijährigen Bosnien-Krieges (1992-95) zu 27 Jahren Haft verurteilt worden. Er war gleichzeitig von Vorwürfen des Völkermordes freigesprochen worden. Karadzic wurde im Juli nach fast dreizehnjähriger Flucht in Belgrad festgenommen und an das Haager Gericht überstellt. Auch er hat sich wegen schwerster Kriegsverbrechen zu verantworten, genauso wie Mladic, der nach wie vor auf der Flucht ist.

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