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"Kapitel der Schande": SJ Vorarlberg wirbt für KPÖ

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In einem überraschenden Schritt hat die Sozialistische Jugend Vorarlberg (SJ) dazu aufgerufen, bei den Nationalratswahlen nicht die SPÖ zu wählen, sondern für die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) zu stimmen.

Schon in der Vergangenheit brodelte es zwischen der Jugendorganisation und der Mutterpartei. Mit der Aussendung am Mittwoch bricht die Vorfeldorganisation endgültig mit der SPÖ.

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"Soziale Katastrophe droht!"

SJ-Vorsitzende Sonja Kopf läßt in der am Mittwoch ausgesendeten Mitteilung kein gutes Haar an ihrer eigenen Partei: „Österreich bewegt sich auf eine soziale Katastrophe zu!“, warnt sie und kritisierte die SPÖ, die vor den drohenden Einschnitten in Bildung und Soziales kapituliert.

"Kapitel der Schande"

Mit scharfen Worten setzt Kopf nach: Die SPÖ plane heimlich eine Koalition mit der ÖVP und lasse die Arbeiter im Stich. „Das ist einer Arbeiterpartei nicht würdig!“, heißt es weiter. Besonders Parteivorsitzender Andreas Babler steht in der Schusslinie: „Unter Babler hat die SPÖ vor der rassistischen Hetze kapituliert und sich von ihren Wurzeln entfernt.“

Umstrittene Vergangenheit

Die SJ Vorarlberg ist nicht neu in der Kritik. Bereits ihre Unterstützung für anti-israelische Proteste sorgte für Aufregung innerhalb der SPÖ. Selbst ein Parteiausschlussverfahren wurde damals eingeleitet.

KPÖ: "Die bessere Wahl"

Trotz Differenzen zum Programm der KPÖ stellt sich die SJ hinter die Kommunisten: „Wir brauchen eine starke linke Opposition gegen soziale Angriffe und Rassismus!“, so Kopf. Ihr Ziel: Die KPÖ soll die 4%-Hürde knacken.

Radikaler Bruch gefordert

Kopf fordert sogar einen radikalen Bruch mit dem Kapitalismus: „Anders werden sich die Probleme nicht lösen lassen!“ Die SJ will eine sozialistische Organisation aufbauen, die entschlossen gegen die herrschenden Verhältnisse kämpft.

Sozialistische Jugend Österreich distanzierte sich

Die Sozialistische Jugend Österreich distanzierte sich klar von der Wahlempfehlung der Vorarlberger Organisation. "Die Äußerungen der SJ Vorarlberg stehen nicht zum ersten Mal der Positionierung der Sozialistischen Jugend Österreich klar und diametral entgegen. Unser Fokus liegt ganz klar darauf, gemeinsam mit Andreas Babler, der SPÖ und unzähligen jungen Menschen im ganzen Land einen politischen Wechsel herbeizuführen", teilte sie in einer Aussendung mit. Der Vorstand der Sozialistischen Jugend Österreich werde über Konsequenzen beraten.

(VOL.AT)

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