Salzburg ist damit weiter Tabellenvierter, dem Titelverteidiger fehlen aber nun nur noch vier Punkte auf die Spitze, da Tabellenführer Austria Wien im Schlager gegen Sturm Graz 2:2 spielte. Die im Frühjahr noch immer punkt- und torlosen Kapfenberger blieben Achter, haben jedoch weiter 13 Punkte Vorsprung auf das Schlusslicht LASK Linz, das im Heimspiel beim Trainerdebüt von Walter Schachner 2:3 gegen Wiener Neustadt verlor.
Salzburg-Coach Huub Stevens war nach seiner Grippe-Erkrankung wieder so weit genesen, dass er auf der Trainerbank Platz nahm. Und im Tor der Gäste gab Eddie Gustafsson sein Comeback. Der 34-jährige Schwede hatte seit 18. April 2010, als er bei einem Foul von LASK-Stürmer Lukas Kragl einen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Unterschenkel erlitten hatte, kein Pflichtspiel mehr für die “Bullen” bestritten.
Die Stevens-Elf war die ersten 35 Minuten klar spielbestimmend. Vor allem Alan (5., 14. und 33.) war ein ständiger Gefahrenherd, dazu landete noch ein leicht abgefälschter Wallner-Weitschuss an der Latte (17.). Erst im Finish von Hälfte eins kamen die Steirer etwas auf, auch weil Gustafsson Unsicherheiten zeigte. Zuerst flog der Goalie im Strafraum bei einem Kocin-Corner vorbei. Nur wenig später agierte er erneut zu zögerlich, hatte aber wiederum Glück, weil Hüttenbrenner den Ball nicht richtig traf (beide 40.).
Unmittelbar vor dem Halbzeit-Ende wurde es dann hektisch. Zunächst verbannte Schiedsrichter Harald Lechner Kapfenberg-Trainer Werner Gregoritsch wegen Kritik auf die Tribüne (45.) und verhängte unmittelbar danach einen Foulelfer, der gar keiner war. Die Zeitlupe zeigte nämlich deutlich, dass nicht Hüttenbrenner Salzburg-Angreifer Alan zurückgerissen hatte, sondern es genau umgekehrt gewesen war. Wallner ließ sich dieses “Geschenk” jedenfalls nicht entgehen und traf in der Nachspielzeit zum 1:0.
Es war der erste Salzburger Treffer gegen Kapfenberg nach 390 Minuten. Und knapp nach dem Wechsel hätte es beinahe schon 2:0 geheißen, doch Alan hatte Pech und traf die Latte (48.). Aber auch auf der Gegenseite war das Torgebälk im Weg: Zunächst scheiterte Sencar mit seinem Kopfball nach einem Kocin-Corner an der Latte, die auch Fukal per Kopf traf, während Trainer-Sohn Michael Gregoritsch mit seinem Kopfball an Cziommer scheiterte.
Auch in der Folge wurden hüben wie drüben Topchancen vernebelt: Zunächst vergab Jantscher den Matchball für die Gäste (72.), die Gustafsson mit einem tollen Reflex bei einem Hüttenbrenner-Ferserl nach Stanglpass von Elsneg vor dem Ausgleich bewahrte. Im Finish zischte noch ein Taboga-Kopfball knapp am langen Eck vorbei (82.) und Elsneg traf nach einem gefährlichen sowie von Gustafsson nur kurz abgewehrten Kocin-Freistoß Salzburg-Verteidiger Afolabi (86.). (APA)