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Kanzler Kurz über USA-Besuch: "Auf Trump kann man sich nicht vorbereiten"

Kurz hob Richtung Washington ab.
Kurz hob Richtung Washington ab. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Sebastian Kurz zeigte sich beim Abflug in Richtung Washington zum bevorstehenden Treffen mit US-Präsidenten Donald Trump gelassen. "Ich lasse mich überraschen", so der Kanzler.
Treffen mit US-Außenminister

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Dienstagvormittag seinen ersten USA-Besuch angetreten. In Statements vor den mitreisenden Journalisten äußerte Kurz vor dem Abflug die Erwartung, dass die US-Seite auch die Frage der Zurücknahme von in Syrien gefangenen IS-Kämpfern ansprechen werde. “Wir sind da sehr zurückhaltend, für uns geht der Schutz der österreichischen Bevölkerung natürlich vor.”

“Ich nehme an, dass die amerikanische Seite das ansprechen wird”, sagte Kurz. Österreich sei hier “nicht sonderlich betroffen”. Es gebe einige Fälle, die Österreich “natürlich prüfen” werde. Trump hatte die europäischen Staaten aufgefordert, in Syrien gefangene IS-Kämpfer zurückzunehmen und widrigenfalls mit ihrer Freilassung gedroht.

Treffen mit Trump: “Lasse mich überraschen”

“Ich glaube, auf einen Termin bei Donald Trump kann man sich nicht wirklich vorbereiten”, sagte Kurz auf entsprechende Journalistenfragen. Gesprächspartner Trumps hätten nämlich berichtet, dass diese Gespräche “durchaus anders ablaufen”, sagte Kurz in Anspielung auf die erratische Natur des US-Präsidenten. “Ich lasse mich überraschen.” Zugleich betonte der Kanzler, dass die zu besprechenden Fragen durchaus “ernst” seien und er sich inhaltlich darauf vorbereitet habe.

Nervös sei er nicht, sagte er auf eine entsprechende Frage, “aber es ist natürlich ein interessanter Termin, das gebe ich schon zu”. “Ich durfte bisher viel erleben, aber ein Gespräch mit einem amerikanischen Präsidenten ist natürlich immer etwas Besonderes”.

Guter Kontakt zu USA für Österreich wichtig

Der Kanzler wies auch darauf hin, dass Österreich traditionell ein gutes Verhältnis zu Russland habe. Deshalb sei es gut, dass es nun auch einen Kontakt zu den USA gebe, die der zweitwichtigste Handelspartner Österreichs seien. Hauptanliegen der US-Reise sei, dazu beizutragen, “dass der Handelskrieg zwischen Europa und den USA nicht immer mehr an Dynamik aufnimmt.”

Kurz bekräftigte auch die Differenzen mit den USA in Sachen Iran-Atomdeal, aus dem sich Washington zurückgezogen hat. “Hier haben wir eine ganz andere Position als die USA. Wir stehen zum Deal mit dem Iran”, weil er das iranische Atomprogramm kontrolliere. “Das erhöht die Sicherheit für uns alle”. Der Kanzler fügte hinzu, dass es “keine Toleranz” geben dürfe, wenn die Sicherheit Israels infrage gestellt werde.

Selfies mit amerikanischen Touristen am Flughafen Wien

Vor dem Abflug in Wien-Schwechat wurde er nicht nur von der großen Journalistendelegation in Beschlag genommen, sondern musste auch Selfie-Wünsche amerikanischer Touristen erfüllen. Kurz wurde am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in Washington erwartet, wo als erster Programmpunkt ein Abendessen mit US-Außenminister Mike Pompeo stattfinden sollte. Das Treffen mit Trump ist für Mittwochnachmittag (Ortszeit) angesetzt.

(APA/Red)

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