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Kann Maier wieder in der Abfahrt siegen?

Die Abfahrer bestreiten am Samstag um 11.00 Uhr in Garmisch-Partenkirchen ihre WM-Generalprobe. Für Hermann Maier ist der Klassiker kein Rennen wie jedes andere.

Schließlich hat der 36-Jährige hier am 23. Februar 1997 seinen ersten Weltcup-Erfolg und am 28. Jänner 2006 seinen bis dato letzten Sieg in der Königsdisziplin Abfahrt gefeiert. Dass mit dem Salzburger auch 2009 auf der für die WM 2011 umgebauten Kandahar-Strecke zu rechnen sein wird, hat er am Freitag mit seiner Trainingsbestzeit eindrucksvoll unterstrichen.

“Ein paar Passagen habe ich schon sehr gut erwischt, ich war entschlossener als sonst unterwegs”, berichtete Maier nach seiner Bestzeit von 1:43,79 Minuten. In die Favoritenrolle wollte sich Maier, der im Freien Fall mit einem Gefälle von mehr als 90 Prozent den mit Abstand weitesten Satz des Freitag-Trainings hinlegte, aber nicht drängen lassen. “Die Favoriten sind andere. Miller, Walchhofer, Kröll und Cuche, das sind schon ganz große Beißer.”

Dennoch scheinen die Schnee-Verhältnisse in Garmisch endlich annähernd so zu sein, wie sie Maier und seinem Head-Abfahrts-Paket entgegenkommen könnten. Aber auch in diesem Punkt stapelte der Doppel-Olympiasisger 1998 eher tief. “Es würde schon noch bessere Verhältnisse für mich geben.” Keinen Hehl macht Maier hingegen aus seiner Zuneigung für Garmisch. “Hier fühle ich mich immer sehr, sehr heimelig.”

Die Konkurrenz hat Maier auf jeden Fall für Samstag voll auf der Rechnung. “Bei mir steht Maier ganz oben auf der Liste, das hier sind die idealen Bedingungen für ihn”, erklärte etwa der Liechtensteiner Marco Büchel. Und auch Maiers Teamkollege Kröll ist sich sicher: “Man kann Maier getrost zu den Favoriten zählen, er ist immer zum Gewinnen bereit. Abschreiben tut ihn aber sowieso keiner von uns.”

Wie Maier wollten auch die restlichen Abfahrer noch nicht wirklich viele Worte über die WM in Val d’Isere verlieren. So auch Michael Walchhofer, der mit dem Roten Trikot des Abfahrts-Weltcup-Leaders in Garmisch an den Start geht. Im Rennen um die Abfahrts-Kugel geht es extrem knapp zu, derzeit sind die Top-Vier mit Walchhofer (310 Punkte), Didier Defago (298), Kröll und Bode Miller (jeweils 275) nur durch 35 Zähler getrennt.

“Im Moment ist die WM überhaupt kein Thema. Garmisch ist ein wichtiges Rennen, das möglicherweise vorentscheidend im Kampf um den Abfahrts-Weltcup ist”, so der Salzburger Walchhofer, der seine Erwartungen für Samstag so ausdrückte: “Ich habe ein gutes Gefühl, dass ich um den Sieg mitfahren werde.”

Das trifft auch auf Kröll zu, bei dem Heilungsverlauf der rechten Hand voranschreitet. “Es geht beim Antauchen schon um ein schönes Eck besser.” Der Steirer glaubt, dass es auf der immer unruhiger werdenden Kandahar am Samstag ordentlich zur Sache gehen wird. “Das wird eine ziemlich interessante Geschichte.”

Drei der vier ÖSV-Abfahrts-Tickets für die WM dürften bereits fix an Walchhofer, Kröll und Maier vergeben sein. Die beiden Hauptkandidaten für den vierten Startplatz sind Christoph Gruber und Georg Streitberger. “Ich will in die Top-10 fahren und dann schauen, wie die anderen gefahren sind”, erklärte Gruber, der vor Garmisch einen Markenwechsel von Fischer zu Head vollzogen hat.

Unter Druck sieht sich der Tiroler aber nicht. “Der Druck ist eigentlich fast weg, weil ich ohnehin am Nullpunkt angekommen bin. Es kann nur besser werden.” Streitberger glaubt, dass auch für ihn die Top-10 auf jeden Fall möglich sind. Der Salzburger stellt sich aber bereits auf eine teaminterne Ausscheidung in Val d’Isere ein. “Wenn keiner einen wirklichen Ausreißer, also ein Stockerl schafft, dann wird es wohl eine Quali geben”, glaubt Streitberger.

Der Schweizer Defago geht mit dem Selbstvertrauen der beiden großen Triumphe in Wengen und Kitzbühel auf die Strecke. “Ich habe zwei traumhafte Wochen erlebt, aber als Athlet möchte man natürlich immer mehr”, meinte Defago, der sich sicher ist, dass aufgrund der großen Anzahl an Sieganwärtern nur “eine absolut perfekte Fahrt” für Platz eins reichen wird.

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