Kammermusikkonzert vom Feinsten

Das Vital-Zentrum Felbermayer präsentierte wieder das prominente österreichische “Pegasos Trio” mit dem Weltklasseflötisten Karl-Heinz Schütz.
Der Sommer wird musikalisch von den diversen Festspielen geprägt; das bedeutet, der Musikfreund erwartet und erhält generell Musik vom Feinsten. Jedoch nicht jedes Ensemble braucht das Gütesiegel “Festspiele”, um festspielmäßig auf höchstem Niveau zu musizieren. Dazu zählt das österreichische “Pegasos Trio” mit Cornelia Herrmann (Klavier), Roland Lindenthal (Violoncello) und Alexander Neubauer (Klarinette). Die drei Spitzenkönner auf ihren Instrumenten luden den weltberühmten Flötisten Karl-Heinz Schütz zu einem gut besuchten gemeinsamen Konzertabend ins kulturbeflissene Vital-Zentrum Felbermayer. Das “Pegasos Trio” besteht aus Spitzenmusikern der jüngeren Generation; Wettbewerbserfolge und bejubelte solistische Auftritte bestimmen die internationale Karriere seit 2001 in Duo-oder Triokombination.
Die brillante Pianistin Cornelia Herrmann musizierte schon mit Sir Roger Norrington und Sir Neville Marriner und heimste großes Lob vom Meisterpianisten András Schiff ein. Der aus Vorarlberg stammende Cellist Roland Lindenthal ist seit 2000 Solocellist an der Wiener Volksoper und hat schon mit Dirigenten wie Petrenko, Keuschnig oder Traunfellner zusammengearbeitet. Der Klarinettist Alexander Neubauer ist seit 1999 Mitglied der Wiener Symphoniker, jedoch auch begehrter Solist und Kammermusikpartner. Ebenfalls ist der Flötist Karl-Heinz Schütz Wiener Symphoniker, und zwar seit 2005 Soloflötist .Er begann sein Studium bei Eva Amsler am Landeskonservatorium und privat bei Maestro Aurèle Nicolet und unterrichtete später selbst am “Konse” von 2001 bis 2004. Heute ist er Dozent für Flöte in Wien und spielt neben seiner Symphoniker-Tätigkeit auf der ganzen Welt mit prominenten Orchestern und Partnern.
Homogene Virtuosität
Die vier Spitzenmusiker zeichnen sich durch leuchtende Klangfarben und eine sensible Homogenität sondergleichen aus. Cornelia Herrmann begeistert vor allem auch durch ihre elegante Virtuosität und die traumhafte Anschlagskultur. Zu Beginn stand das lebenslustige Trio in D-Dur, Hob. XV:16, auf dem Programm – ein herzerfrischender Auftakt! (Flöte, Cello und Klavier). Es folgte die spätromantische Sonate in A-Dur, op. 13, von Fauré für Violine (Flöte) und Klavier. Herrmann und Schütz waren ein Herz und eine Seele. Das Allegro vivo machten beide Künstler etwa zu einem Tanz übermütiger Geister (passte gut in die Gaschurner “Sommernacht”). Nach der Pause führte Cornelia Herrmann das Publikum in eine andere Welt. Mit großer Reife und Gespür für die differenzierte Rhythmik interpretierte sie J. S. Bachs Französische Suite Nr. 3, BWV 814, h-Moll. Danach spielte sie am Bösendoirfer Bartóks schwerblütige Nr. 4 aus seinen Skizzen für Klavier, op. 9 b. Neubauer und Lindenthal boten einen herrlich beschwingten (seltenen) Dialog für Klarinette und Violoncello im Duo C-Dur von Beethoven. Und die Tarentelle, op. 6, ein Opus voll kokettem klanglichem Charme von Saint-Saens, war für die beiden Bläser ein herzhaftes “Adieu”. Natürlich wollten die Zuhörer noch ein Zugabe – das war sie: ein köstlicher, magyarisch getönter Haydn-Satz mit allen großen Vier! SCH