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Kaltherzig: Hund am Tor des Tierschutzheims ausgesetzt

Ein Hund wurde direkt beim Tierschutzheim ausgesetzt.
Ein Hund wurde direkt beim Tierschutzheim ausgesetzt. ©VOL.AT/Mayer, handout/Vorarlberger Tierschutzheim, Canva Pro
Immer wieder werden im Tierschutzheim in Dornbirn Hunde abgegeben. Am Montagabend wurde ein Tier am Tor angebunden und ausgesetzt.

Die Gründe, warum Haustiere abgegeben werden, sind unterschiedlich. Etwa, wenn unbedacht ein Tier angeschafft wurde, man keine Zeit dafür hat oder schlicht und einfach überfordert ist. Im Idealfall wird ein Termin mit dem Tierschutzheim vereinbart, manche Besitzer setzen ihr Tier aber auch aus.

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So wurde der Hund am Montagabend aufgefunden. ©handout/Vorarlberger Tierschutzheim

Hund beim Tor ausgesetzt

So passiert etwa am Montagabend in Dornbirn. Ein männlicher Dobermann wurde gegen 18 Uhr direkt am Haupttor beim Vorarlberger Tierschutzheim angebunden und dort ausgesetzt. "Zum Glück ist bei uns um die Zeit immer noch jemand da und hat den Hund gesehen", erklärt Tierpflegeleiter Marco Milohnic. Ein Mitarbeiter wurde gegen 18:17 Uhr dadurch aufmerksam, dass ein Hund im Tierschutzheim anfing zu bellen. Glücklicherweise sei das Tier entdeckt worden: "Heute Nacht hatte es wirklich auch Temperaturen, die jetzt nicht grade angenehm sind", so Milohnic gegenüber VOL.AT. Gerade ein Dobermann ohne Unterwolle friere sehr.

Eine nachgestellte Szene: So ungefähr war das Tier angebunden. ©VOL.AT/Mayer
Tierpfleger Benjamin mit dem ausgesetzten Dobermann. ©VOL.AT/Mayer

"Das Tier tut einem wirklich leid"

Der ausgesetzte Hund ist kastriert und zwischen eineinhalb und zwei Jahre alt, wie der Tierpflegeleiter erklärt. Dass ein Tier direkt beim Tierschutzheim ausgesetzt werde, sei die Seltenheit. "Leider Gottes kommt es doch immer wieder vor", so Milohnic. Vorwiegend handle es sich um Leute, die überfordert mit dem Tier seien. Oft seien es anspruchsvollere Rassen, die dem Besitzer mehr abverlangen – etwa wie in diesem Fall ein Dobermann.

Der Hund ist derzeit im Tierschutzheim untergebracht. ©VOL.AT/Mayer

"Gerade solche Tiere tun sich natürlich zweimal schwerer im Tierschutzheim", meint er. "Das Tier tut einem wirklich leid." Der Hund wurde am gestrigen Abend vom Tierarzt untersucht, auch darauf, ob es medizinische Hilfe benötigt. Der Dobermann bleibt erst einmal in Verwahrung. "Die Behörden wurden vorerst mal verständigt", verdeutlicht Marco Milohnic.

Tierpflegeleiter im Gespräch

Von Marco Milohnic und dem Team des Tierschutzheims gibt es auch Streicheleinheiten und Leckerlis für den Hund. ©VOL.AT/Mayer

"Wir helfen sehr gerne"

Es gebe sehr viele Anfragen, Tiere abzugeben, so der Tierpflegeleiter im VOL.AT-Gespräch. Man könne nicht jedes Tier aufnehmen, da die Aufnahmezahl begrenzt sei. "Ist das Tierheim zu voll oder wird überfüllt, dann merkt man das natürlich auch in der Pflege", verdeutlicht er. "Wir helfen sehr gerne, wenn wir in diesem Moment das Tier noch nicht aufnehmen können." Etwa durch Vermittlungshilfe. "Sollte jemand Hilfe benötigen, kann er sich gerne bei uns melden", betont Milohnic.

Das Tier einfach auszusetzen oder unangekündigt vor dem Tierschutzheim aufzutauchen, sei der schlechteste Weg. Man solle einfach anrufen und einen Termin vereinbaren. Dann wird versucht, die beste Lösung für das Tier zu finden. Sehr viele Tiere, die in Coronazeiten angeschafft wurden, werden jetzt abgegeben, wie der Tierpflegeleiter erklärt. "Das merken wir schon sehr stark", verdeutlicht er. Es gebe allerdings auch einen Rückgang in der Katzenvermehrung durch die Kastrationspflicht. "Das unterstützt uns sehr", so Milohnic. Normalerweise würde derzeit nämlich bereits die "Babykatzenflut" losgehen. Das habe sich jetzt in den letzten Jahren verschoben, so Marco Milohnic gegenüber VOL.AT

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