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Kaffeekonsum im Homeoffice deutlich gestiegen

Bis zu 20 Prozent mehr Kaffee wurde im Homeoffice konsumiert.
Bis zu 20 Prozent mehr Kaffee wurde im Homeoffice konsumiert. ©APA/BARBARA GINDL
Das Home-Office wegen der Coronakrise hat den Kaffeedurst der Österreicher verstärkt. Bis zu 20 Prozent mehr Kaffee wurde konsumiert.

Die Menschen in Österreich geben durchschnittlich rund 334 Euro pro Kopf und Jahr für Kaffee aus. Damit liegen sie beim Konsum zuhause an fünfter Stelle in Europa, zählt man den Außer-Haus-Konsum dazu, an sechster. Home-Office wegen der Coronakrise habe den Kaffeedurst noch verstärkt, hieß es bei einer Pressekonferenz des Kaffeemaschinenproduzenten De'Longhi am Mittwoch.

Homeoffice: Bis zu 20 Prozent mehr Kaffee konsumiert

"Kaffeekonsum ist krisenresistent", berichtete Michael Frank, Geschäftsführer der De'Longhi-Kenwood GmbH: Beim Arbeiten zuhause hätten die 18- bis 29-Jährigen bis zu 20 Prozent mehr Kaffee konsumiert, die 30- bis 39-Jährigen bis zu 15 Prozent, die 40- bis 49-Jährigen bis zu 14 und die 50- bis 75-Jährigen bis zu elf Prozent. Und nur 3,2 Prozent hätten billigeren Kaffee gekauft als sonst. Die Ursache für das Konsumplus liege vermutlich in der besseren Ausstattung, mutmaßte Frank: "Weil sich viele Leute zuhause leichter einen Kaffee machen können als im Büro."

Österreicher trinken jährlich durchschnittlich 162 Liter Kaffee

Im Schnitt werden mehr als 162 Liter Kaffee pro Jahr getrunken, in den meisten Fällen bis zu zwei Tassen täglich. 83,9 Prozent starten laut der Umfrage damit in den Tag, 66,2 Prozent genießen ihn auch nachmittags. Verlängerter, Cappuccino und Espresso sind die Favoriten, entkoffeiniert mögen es nur 3,9 Prozent. Über 60 Prozent verzichten auf Zucker oder Süßstoff. Während im Vorjahr 67 Prozent der Befragten Milch beimengten, sind es heuer 74 Prozent. Aber: "Bereits 23,5 Prozent bevorzugen statt herkömmlicher Milch Pflanzendrinks aus Mandeln, Hafer, Soja, Kokos oder Reis", sagte Frank.

Über 50 Prozent vertrauen auf die Röstbohne als Muntermacher: "Absolut richtig", meinte Jürgen König, Professor für Spezielle Humanernährung an der Universität Wien. Die Wirkung und deren Dauer sei geschlechtsneutral, hänge neben Körpergröße und Gewicht aber mit der Genetik zusammen: "Manche Menschen bauen Koffein langsamer ab." Süchtig mache Kaffee nicht. "Allerdings können psychische Symptome, wie ein belohnender Effekt, zur Gewohnheit werden."

Weltweiter Rekordkonsum für Erntejahr 2019/20 prognostiziert

Für das Erntejahr 2019/20 prognostiziert das US-Landwirtschaftsministerium USDA einen weltweiten Rekordkonsum von rund 167,9 Millionen Sack Kaffee a 60 Kilogramm. Auch in Österreich werde der Umsatz weiter zunehmen, von heuer rund drei Milliarden Euro auf 4,85 Milliarden bis zum Jahr 2025, hieß es bei dem Pressegespräch.

Hierzulande werden Espresso, Melange & Co. am häufigsten daheim genossen (63,1), gefolgt von 26,5 Prozent am Arbeitsplatz. Für die Zubereitung zuhause werden von 45,7 Prozent Kapselmaschinen und von 45,4 Prozent Vollautomaten bevorzugt. 28,1 Prozent der Haushalte verfügen weiters über eine Filtermaschine, gefolgt von Espressokannen (10,1 Prozent), Siebträger- bzw. Einspannmaschinen (6,2 Prozent) und Kaffeepressen (5,4 Prozent) - hier waren Mehrfachnennungen möglich. Nur 0,4 Prozent der Haushalte haben gar keine Möglichkeit, Kaffee zuzubereiten.

400 Milligramm Koffein als empfohlener Richtwert

Der von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfohlene Koffein-Tages-Richtwert beträgt für Erwachsene 400 Milligramm, so die Experten. Erwachsene in Österreich nehmen im Schnitt 259 bis 357 Milligramm zu sich - am häufigsten über Kaffee. Dass 100 Milliliter Melange automatisch mehr Koffein enthalten als 100 Gramm Bitterschokolade, ist laut König "ein eindeutiger Irrtum". Wer mit dem Einschlafen kämpft, solle daher "auch über Schokolade nachdenken".

(APA/Red)

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