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Kästle jetzt fast zur Gänze in tschechischer Hand

Kästle-Ski werden weiterhin in Vorarlberg entwickelt - und ein kleiner Teil davon wird auch hier produziert.
Kästle-Ski werden weiterhin in Vorarlberg entwickelt - und ein kleiner Teil davon wird auch hier produziert. ©Kästle
Hohenems - ConsilSport stockt seinen Anteil auf 92 Prozent auf und hat damit wie schon beim Einstieg das alleinige Sagen.

Von Günter Bitschnau (WPA)

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Die tschechische Unternehmensgruppe ConsilSport hat ihren Mehrheitsanteil am Skihersteller Kästle weiter erhöht. Nachdem sich die beiden Miteigentümer Bernd Knünz und Wolfgang Kappl zuletzt als Gesellschafter zurückgezogen haben, hält die ConsilSport s.r.o. mittlerweile 92 Prozent der Anteile an Kästle. Die restlichen acht Prozent bleiben zumindest bislang noch bei der Knünz GmbH (6%), bei Alexander Lotschak und Christopher Davenport (jeweils 0,4%) sowie bei Kästle-Prokurist Rainer Nachbaur (1,2%).

Schon beim Einstieg über 90 Prozent

Das bedeutet, dass ConsilSport das alleinige Sagen bei Kästle hat und es keine Sperrminoritäten anderer Mitgesellschafter gibt. Das war allerdings bereits bei der Mehrheitsübernahme im März 2018 der Fall. Denn schon damals übernahm ConsilSport über 90 Prozent der Firmenanteile, wobei die genaue Höhe anfänglich nicht bekannt war.

Kästle-Marketingleiter Philipp Giselbrecht bestätigte die Veränderung innerhalb der Eigentümerschaft. Allerdings bringe dies keine wie immer geartete Veränderung im Tagesgeschäft für Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden mit sich. "Wir genießen hier in Hohenems hohes Vertrauen von ConsilSport und können sehr eigenständig arbeiten."

Neuer Vertriebsleiter

Aktuell seien im Ländle rund 50 Mitarbeiter bei Kästle tätig. In den vergangenen Monaten habe man sechs neue Positionen geschaffen. So sei beispielsweise Michael Geiger, der ehemalige Vertriebsleiter bei Künz Kräne in Hard, seit September 2019 als Kästle-Vertriebsleiter tätig. Zudem habe man seit mehr als zwei Jahrzehnten erstmals wieder einen Lehrling eingestellt.

10 Prozent aller Kästle-Ski werden in Hohenems gebaut

Am Kästle-Hauptsitz in Hohenems befinden sich Verwaltung, Finanzabteilung, Marketing und Vertrieb. Dazu kommen die Entwicklung und Herstellung von Prototypen, Kleinserien für internationale Kunden, von Alpin-Racing-Ski-Modellen und Wettkampf-Tourenski. Unter dem Strich werden rund zehn Prozent aller Kästle-Ski in Hohenems als Kleinserien und Prototypen produziert.

Immer mehr Produktion in Tschechien

Die Serienproduktion der Alpin-Ski verlegt Kästle seit dem Frühjahr 2019 wie berichtet Schritt für Schritt von externen Zulieferern/Herstellern an einen eigenen Produktionsstandort von ConsilSport in Tschechien. "Es ist eine große Verbesserung, dass wir mittlerweile über diesen eigenen Standort verfügen und Serien-Ski immer weniger extern produzieren lassen müssen. Dadurch gibt es immer weniger Know-how-Transfer zu unseren Mitbewerbern."

Schutz vor Know-how-Transfer

Kästle setze auch weiterhin auf Technologie und wolle diesen Vorsprung erarbeiten und behalten. Das funktioniere auf Dauer allerdings nur mit eigener Produktion. Die vollständige Verlegung von externen Herstellern an den eigenen Produktionsstandort in Tschechien könne unterdessen je nach Modell noch etwas länger gehen, sagte Giselbrecht.

Für die kommende Skisaison 2019/20 rechnet Giselbrecht aufgrund der derzeit "guten Auftragslage" mit einem Umsatzplus von etwa 30 Prozent.

(Wirtschaftspresseagentur)

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