K.O.-Tropfen in Vorarlberg: Hohe Dunkelziffer und fehlende Aufklärung

Die Straftaten mit sogenannten K.O.-Tropfen nehmen in Österreich immer mehr zu. Die Opfer sind dabei meist weiblich. Die SPÖ möchte in einer Anfrage an Landesrätin Rüscher in Erfahrung bringen, wie man in Vorarlberg mit diesem Thema umgeht und was man hierzulande für den Opferschutz unternimmt.
Hohe Dunkelziffer
Es passiert öfter, als man glaubt: Man trifft sich mit Freunden am Abend in einer Bar, trinkt das eine oder andere Glas Alkohol und am nächsten Tag, Filmriss. In immer mehr Fällen ist dabei nicht der übermäßige Konsum von Alkohol Schuld, sondern die unbemerkte Einnahme von sogenannten K.O.-Tropfen. In den wenigsten Fällen kommt es bei einem Vergehen mit K.O.-Mitteln zu einer Anzeige, noch viel seltener zur Aufklärung. Der Grund: Die Opfer können sich nicht an die Tat erinnern.
Auch sind die Substanzen im Körper nicht länger als 24 Stunden nachweisbar. Die Glaubwürdigkeit der Opfer wird dann oft in Frage gestellt. Die SPÖ-Landtagsabgeordnete Elke Zimmermann meint dazu: „Die Gefahr, die von Straftaten mit K.O.-Mitteln ausgeht, darf man nicht unterschätzen. Gerade weil die Opfer keine Erinnerung an das Erlebte haben, ist die Dunkelziffer der tatsächlichen Vergehen sehr hoch.“
Mehr Aufklärung gewünscht
Zimmermann fordert deshalb eine stärkere Sensibilisierung für dieses Thema, und das nicht nur in Hinblick auf die vermeintlichen Opfer. „Beim Thema K.O.-Tropfen darf es nicht nur darum gehen, was Frauen machen können, damit sie sich davor schützen können. Es muss auch eine gezielte Aufklärungsarbeit geben, die auf die potentiellen Täter einwirkt“, betont die SPÖ-Landtagsabgeordnete. Eine oftmals in diesem Zusammenhang praktizierte Täter-Opfer-Umkehr sei der falsche Weg, so Zimmermann.
(VOL.AT)