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Junge Menschen hatten seit 2001 zehn Prozent Nettoeinkommensverlust

Ältere Menschen konnten Einkommen halten.
Ältere Menschen konnten Einkommen halten. ©Symbolbild/Bilderbox
Die Einkommen der jüngeren Menschen in Österreich fallen, während ältere Menschen ihr Einkommen stabil halten können. Eine Auswertung der Statistik Austria auf "Standard"-Anfrage zeigt, dass die Altersgruppe der 20- bis 29-jährigen zwischen 2001 und 2012 zehn Prozentpunkte an Reallohneinbußen hatten, während die 40- bis 59-jährigen ihr Einkommensniveau fast halten konnten.

Außerdem bevorzuge die Wirtschaftspolitik Österreichs die Pensionisten, sagt der Ökonom Pieter Vanhuysse, der am European Centre in Wien forscht, im “Standard” (Donnerstagausgabe). Immer mehr Geld werde für Pensionen oder Pflege aufgewendet, während Zukunftsinvestitionen, etwa für Bildung stagnieren. “Jedes Monat an längerer Lebenserwartung wird derzeit als Bonus in der Pension konsumiert”, kritisiert Vanhuysse. In einem von ihm konstruierten Index zur Generationengerechtigkeit rangiert Österreich auf dem 20. Platz unter 29 Ländern.

Trend zur “Atypisierung” hält an

Transferzahlungen können das offenbar nicht mehr ausgleichen. Aktuelle Studien würden zeigen, dass auch abzüglich der privaten Zahlungen die älteren Menschen in Ländern wie Deutschland oder Österreich erstmals mehr aus dem System herausbekommen, als sie einzahlen. Das sei historisch einmalig.

Dazu kommt, dass die Arbeitslosigkeit in Österreich zwar nicht dramatisch hoch ist wie in südlichen EU-Staaten. Es gehe der Trend aber zu einer Atypisierung in der Arbeitswelt, sagt Wifo-Arbeitsmarktexperte Thomas Horvath. Die Befristungen von Arbeitsverträgen werden tendenziell länger, die Wahrscheinlichkeit von fragmentierten Arbeitsbiographien, mit zwischenzeitlicher Erwerbslosigkeit, vielen Praktika oder Teilzeit-Beschäftigung steige.

(APA)

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