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Juliette Lewis in Wien: Rock'n'Roll-Workout ohne Gefahrenmomente

Juliette Lewis konnte am Sonntag, den 8. November, den Wiener Gasometer problemlos füllen um mit ihrer neuen Band "New Romantics" ordentlich einzuheizen.
Ebenso wie ihr aktuelles Album “Terra Incognita” im Gegensatz zu den Vorgängern manchmal auch die Handbremse zieht, wurde gestern nicht nur gerockt. Mit einem roten Tuch über dem Kopf erschien Lewis und startete mit einem der drei langsameren Songs des Abends. Dass es dabei nicht bleiben sollte, war klar. Und Lewis zeigte schnell, dass sie auch Tempo machen kann, wenn sie will. Spätestens, als sie nach einer halben Stunde einen an Robert Plant erinnernden Dialog zwischen ihrer Stimme und der Solo-Gitarre startete, war das Publikum überzeugt.

Lewis wollte aber nicht nur singen, sondern auch erzählen. So erfuhr man im Laufe des Abends, dass der Wiener Naschmarkt eine Offenbarung sei, ebenso von ihren Liebesenttäuschungen mit australischen Staatsbürgern und vieles mehr. Für Euphorie sorgten ihre Bühneneinlagen, wenn sie zum Beispiel mit den Drumsticks die Hi-Hats bearbeitete. Ohnehin stand Lewis selten still und bot eine Art Rock’n’Roll-Workout ohne Gefahrenmomente.

Alles in allem gab es traditionellen, manchmal wilden, oft in den psychedelischen 60er Jahren verankerten Rock zu hören, der in Summe aber wenige Überraschungen bieten konnte, sondern eher bekannte Rockattitüden reproduzierte. Wer die Studioalben von Lewis kennt, weiß, dass sie dem Genre nicht unbedingt neue Facetten abgewinnen kann und ihren Songs der Wiedererkennungswert eher fehlt. Diese Mängel konnte Lewis live damit kaschieren, dass sie das wilde “Rock’n’Roll Animal” gab. Nach siebzig Minuten war dann der Großteil der Bühnenarbeit getan und der anschließende Applaus samt “Zugabe”-Rufen ließ keinen Zweifel offen, dass der Abend den Anwesenden ein Fest war. Lewis versprach beim Abgang noch ein Wiedersehen im nächsten Jahr und nach einer kurzen Zugabe war der Auftritt zu Ende.

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