Jugendliche flirten mit Chatbots – KI ersetzt echte Gespräche?

Laut einer repräsentativen Studie von Common Sense Media, über die der US-Sender NPR berichtet, nutzen 72 Prozent der Teenager in den USA regelmäßig KI-Chatbots für soziale Interaktionen. Fast jeder zweite Jugendliche spricht mit KI-Begleitern über Gefühle, holt sich Beziehungstipps – oder flirtet sogar direkt mit dem Bot.
Emotionale Nähe zu digitalen Gesprächspartnern
Besonders auffällig: 33 Prozent der befragten Jugendlichen entwickeln eine Art Beziehung zu ihren KI-Begleitern, 8 Prozent flirten aktiv mit der künstlichen Intelligenz. 9 Prozent bezeichnen den Chatbot sogar als Freund. Für 12 Prozent ist der KI-Bot ein emotionaler Ankerpunkt. Und: Jeder fünfte Teenager hat im echten Leben schon Gesprächsfloskeln verwendet, die zuvor mit dem Bot trainiert wurden.
Immer verfügbar – niemals wertend
Die Gründe für die Beliebtheit sind klar: 17 Prozent schätzen die ständige Erreichbarkeit, 14 Prozent die urteilungsfreie Gesprächsatmosphäre. Einige sagen offen, dass der Umgang mit KI einfacher sei als mit echten Menschen – vor allem bei Liebesthemen, Unsicherheiten oder Konflikten.
Soziale Entwicklung unter KI-Einfluss
39 Prozent der Teenager nutzen KI bewusst, um ihre sozialen Fähigkeiten zu trainieren. Das kann – so die Studienautoren – hilfreich sein. Doch sie warnen auch: Die Pubertät sei eine sensible Entwicklungsphase. Wer emotionale Bindungen vermehrt mit Maschinen eingeht, könne Schwierigkeiten haben, Empathie, Konfliktfähigkeit und Bindungsverhalten im echten Leben zu entwickeln.
(VOL.AT)