Jüngste Klubchefin Italiens schreibt Fußballgeschichte

Es ist ein historischer Schritt – nicht nur für den Verein, sondern für ganz Italien: Claudia Rizzo ist die erste Frau in diesem Alter, die einen Profifußballklub im Land leitet. Der 1925 gegründete Verein aus Umbrien spielt aktuell in der dritten Liga, der Serie C, und steht mit zehn Punkten aus sechs Spielen solide im oberen Tabellendrittel.
Jüngste Präsidentin eines Profiklubs in Italien
Zuvor wurde noch nie eine Frau unter 30 zur Präsidentin eines italienischen Fußballvereins ernannt. Der bisher jüngste Präsident war Alessandro Ruggeri, der 2008 im Alter von 21 Jahren Atalanta Bergamo übernahm – ebenfalls ein Familienprojekt.
Ein Karrierewechsel mit Signalwirkung
Claudia Rizzo stammt aus Sizilien, wo sie zuletzt das Familienunternehmen „Oro di Sikelia“, eine Olivenölproduktion, leitete. Ihr Vater, Unternehmer Gianluigi Rizzo, kaufte Ternana Calcio erst vor wenigen Wochen – nun übergibt er das operative Steuer an seine Tochter.
„Es ist eine Ehre und eine Verantwortung, Präsidentin von Ternana zu sein“, sagte Claudia Rizzo bei ihrer ersten Pressekonferenz. Sie sei mit dem Klub aufgewachsen, habe schon als Kind mitgefiebert. „Ich weiß, dass die Aufgabe groß ist – aber ich bin nicht allein“, so Rizzo weiter. Unterstützt wird sie unter anderem vom ehemaligen Sampdoria-Präsidenten Massimo Ferrero (74), der ihr beratend zur Seite steht.
Glamour, Verantwortung – und ein Ziel
Die Fans feiern die neue Präsidentin schon jetzt. In den sozialen Medien wird sie als „glamouröseste Fußballpräsidentin der Welt“ bezeichnet. Doch Rizzo selbst betont, dass für sie vor allem eines zählt: Seriosität und sportlicher Erfolg.
„Die erste Aufgabe besteht darin, eine gute Verbindung zum Team und zur Stadt aufzubauen“, erklärte sie. Und langfristig? Der Weg soll nach oben führen – zurück in die Serie B, vielleicht eines Tages sogar wieder in die Serie A. Dort spielte Ternana zuletzt in den 1970er-Jahren.
Ein Klub mit Geschichte – und vielleicht bald auch mit neuer Zukunft
Ternana Calcio hat in Italien Kultstatus, vor allem wegen seiner treuen Fangemeinde und einer bewegten Geschichte. Zu den bekanntesten Spielern der jüngeren Vergangenheit zählt der Chilene Luis Jiménez, der 2008 für elf Millionen Euro zu Inter Mailand wechselte und 33 Länderspiele absolvierte.
Mit Claudia Rizzo beginnt nun ein neues Kapitel. Eines, das weit über das Spielfeld hinaus Aufmerksamkeit bekommt – und dem italienischen Fußball gut tun könnte.
(VOL.AT)