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Jüdische Einrichtungen nach Anschlag in Wien wieder geöffnet

Ein Großaufgebot der Polizei und des Bundesheeres sichert den Bereich in der Innenstadt.
Ein Großaufgebot der Polizei und des Bundesheeres sichert den Bereich in der Innenstadt. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt sind am heutigen Mittwoch alle Synagogen, jüdische Schulen, koschere Supermärkte und andere jüdische Einrichtungen wieder in Betrieb genommen werden.
Anschlag in Wien: Was man bisher weiß

Zwar bestehe nach wie vor eine erhöhte Alarmbereitschaft, "aber wir haben uns bewusst für ein schnellstmögliches Aufsperren entschieden, um damit auch ein Zeichen zu setzen", so Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in einer Aussendung.

Er betonte auch die "entschlossene und professionelle Reaktion" der Einsatzkräfte. Unmittelbar nachdem am Montag gegen 20 Uhr in der Wiener Innenstadt geschossen wurde, sei die Polizei mit der Sicherheitsabteilung der IKG in Kontakt getreten.

Ein leitender Mitarbeiter dieser habe kurze Zeit später mit vier Polizeibeamten das Sicherheitszimmer in der Seitenstettengasse betreten, um gemeinsam die Aufzeichnungen aus den Überwachungskameras zu sichten. Jene Sequenz, in der der Attentäter auf einen Passanten schoss, sei von Beamten vom Bildschirm abgefilmt worden. Diese Aufnahme habe der Polizei möglicherweise bei der zu diesem Zeitpunkt im Gang befindlichen Alarmfahndung geholfen, schreibt Deutsch. Die IKG habe den später in Sozialen Netzwerken verbreiteten Videoclip, auf dem besagte Sequenz auf einem Bildschirm zu sehen ist, weder erstellt noch wurde es Medien oder anderen Dritten zur Verfügung gestellt, betont der Präsident.

Polizei und Bundesheer sichern Bereich vor Einrichtungen

Vor dem Stadttempel in der Seitenstettengasse, dem koscheren Restaurant an der Ecke zur Seitenstettengasse sowie vor Gasthäusern in den umliegenden Straßenzügen, sind nach wie vor die gelben Markierungen der Tatortermittler zu sehen. Ein Großaufgebot der Polizei und des Bundesheeres sichere auch diesen Bereich. Was martialisch klinge, sei aber ein Ausdruck einer wehrhaften Demokratie, so Deutsch: "Es ist ein Bild der Vielfalt, des Zusammenstehens. Es ist das vielfältige Österreich."

Auch die Rettungskräfte, Sanitäter, Zivildiener, Ärzte sowie jene Menschen, die anderen Schutz geboten und geholfen hätten, seien Helden - und auch die politisch Verantwortlichen in Stadt und Bund, unabhängig von der Parteizugehörigkeit, hätten sich professionell und vorbildlich verhalten: "In dieser schwierigen Situation haben alle zusammengehalten. Bewahren wir das", lautet Deutschs Appell.

(APA/Red)

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