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Jürgens-Musical ab März 2010 im Wiener Raimundtheater

Mehr als eine Million Zuschauer bejubelten im Hamburg das Udo-Jürgens-Musical "Ich war noch niemals in New York" mit 21 Songs des beliebten Sängers und Entertainers. 2010 macht die Erfolgsproduktion Station in Wien.

Ein “Entertainment-Schiff” legt ab 17. März 2010 im Raimund Theater an: Da feiert das in Hamburg gefeierte Udo-Jürgens-Musical “Ich war noch niemals in New York” seine Wien-Premiere. Unter großem medialen Andrang präsentierten der 75-jährige Entertainer und VBW-Intendantin Kathrin Zechner Montag Nachmittag die Pläne für die Wiener Ausgabe, für deren Regie Carline Brouwer verantwortlich zeichnet. Während die Darsteller erst Mitte Dezember bekanntgegeben werden, gab Jürgens heute bereits kleine, persönliche Einblicke in das Musical, das 21 Hits von “Merci, Cherie” bis “Mit 66 Jahren” versammelt.

Für Jürgens ist die Premiere in Wien ein “unglaublich emotionaler Moment, der langsam auf mich zukommt”. Schließlich sei Wien “als Musikstadt weltberühmt geworden, nicht als Opernstadt”, eröffnete Jürgens sein Plädoyer für die Unterhaltungsmusik. “Wir kämpfen für eine Unterhaltungsrichtung, die hier in Wien ein wenig belächelt wird. Auf das Musical wird vonseiten der Oper hier gerne herabgeschaut”, bedauerte er. “In der Metropolitan Opera lächelt niemand über den Broadway. Dort ist es klar, dass das Musical eine Ergänzung ist.” New York, London und nun auch Hamburg seien weltweit zu führenden Musical-Städten geworden. In Wien wolle er daran erinnern, “dass wir die Nachfahren eines Johann Strauss oder eines Franz Lehar sind, dafür wollen wir auch in Zukunft kämpfen.”

Bereits 1972 habe er “Helden, Helden” geschrieben, “zu einer Zeit, als von Musical noch nicht viel geredet wurde. Damals habe ich mich als junger Mann in einem neuen Metier bewegt. Dass meine Lieder Jahre später geeignet für eine Handlung sind, ist etwas wunderbares für mich.” Besagte Handlung stammt übrigens von Gabriel Barylli, der einen Bogen von “Merci, Cherie” über “Griechischer Wein” bis “Mit 66 Jahren” gespannt hat.

Für die Choreographie des am 2. Dezember 2007 im TUI Operettenhaus Hamburg uraufgeführten Werks zeichnet auch in Wien Kim Duddy verantwortlich. Das Buch von Barylli erzählt von “Sehnsüchten, Träumen und der Suche nach einem erfüllten Leben”. Im Mittelpunkt steht die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Lisa Wartberg. Ausgelastet durch ihre Karrierepläne vernachlässigt sie ihre Mutter, die sich abgeschoben fühlt und kurzerhand beschließt, ihre neue große Liebe Otto Staudach in New York unter der Freiheitsstatue zu heiraten. Bei dem Versuch, ihre Mutter aufzuhalten, trifft Lisa auf Axel Staudach und dessen Sohn Florian. Gemeinsam wollen sie die Senioren zurückholen. Für Jürgens ein “Drei-Generationen-Stück über ganz normale Menschen, wie sie am Nebentisch im Kaffeehaus sitzen könnten”. Die Handlung werde für Wien ein wenig adaptiert, es werde Charaktere mit Wiener Wurzeln sowie Schauplätze in der Bundeshauptstadt geben. “Aber dass Wien keine Kreuzfahrtstadt ist, daran können wir nichts ändern”, scherzte Jürgens.

Dass nun andere Künstler seine Lieder interpretieren, wurde für Jürgens zufriedenstellend gelöst: “Ich finde es überhaupt nicht gut, wenn mich jemand kopiert”, sagte er bei der Pressekonferenz. Daher habe man sowohl in Hamburg als auch in Wien darauf geachtet, dass ein “unmittelbarer Vergleich mit mir gar nicht aufkommt”. So werde das Hauptlied “Ich war noch niemals in New York” von “einer Frau und ihrer Sehnsucht gesungen. Und ‘Mit 66 Jahren’ wird von einem zwölfjährigen Buben interpretiert”, erläuterte der “internationaler Entertainer von höchster Qualität”, wie Zechner Jürgens betitelte. Und “die Qualität der Lieder beweist, dass das auch funktioniert”, so Jürgens.

Kathrin Zechner, Intendantin von Raimund Theater und Ronacher, freute sich sichtlich, die Produktion nach Wien gebracht zu haben. “Über diesem Ereignis steht nur eine Überschrift: Endlich”, so Zechner, die bereits bei Amtsantritt mit Jürgens’ Manager über ein Jürgens-Musical gesprochen habe, das zum damaligen Zeitpunkt aber bereits von der Produktionsfirma Stage Entertainment geplant war. Grund zur Freude gibt es für Zechner trotzdem: “Bisher haben wir etwa ‘Tanz der Vampire’ an Stage Entertainment lizensiert, nun erreicht unsere Zusammenarbeit eine neue Dimension, in dem wir eine Produktion von ihnen nach Wien bringen dürfen.”

Am Ende der Pressekonferenz konnte sich Udo Jürgens über die Verleihung einer Gold- und Platin-Platte für seine aktuellen CDs “Einfach ich” und “Best Of” (erschienen bei Sony Music Entertainment / Ariola) freuen. Nach Wien zurückkommen will Jürgens nach Ende seiner aktuellen Tournee: um der Produktion “mit Rat und Tat” zur Seite zu stehen.

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