Sie ist in Zusammenarbeit mit Institutionen in Darmstadt und Berlin zustande gekommen. Eine Sommerausstellung sei “purer Luxus”, sagte der kaufmännische Direktor des Leopold Museums, Peter Weinhäupl, der zusammen mit Museumsgründer Rudolf Leopold und Franz Smola die Schau “Jugendstil und Secession. Joseph Maria Olbrich” kuratiert hat. Nahezu unmittelbar an die Olbrich-Ausstellung im Institut Mathildenhöhe Darmstadt anzuschließen sei allerdings die einzige Möglichkeit gewesen, die Fülle der Exponate nach Wien zu bekommen.
Tatsächlich erstaunt die Vielzahl an Objekten bei dem chronologisch angelegten Rundgang durch ein ganzes Museumsgeschoß: Von Olbrichs Arbeit als Zeichner im Atelier von Otto Wagner, seinem ersten Bauwerk, der Secession, und dem “Clubhaus des Radfahrvereins der Staats- und Hofbeamten” im Wiener Prater führt der Parcours an zahllosen Möbeln mit sanft geschwungenen Formen und Holzmodellen von Villenbauten vorbei quasi Richtung Darmstadt. Dort hatte der Schüler von Carl von Hasenauer und Otto Wagner ab 1899 auf der Mathildenhöhe eine Künstlerkolonie für den Großherzog von Hessen-Darmstadt entworfen, die heute neben der Secession als sein Hauptwerk gilt.
Über Vitrinen voller kunsthandwerklicher Objekte (Service, Bestecke, Stoffe, Vasen u.a.) führt der Weg der bis 27. September laufenden Schau nach Düsseldorf. Dort schuf Olbrich 1908 mit dem Warenhaus Tietz einen luxuriösen Konsumtempel. Schon bald darauf starb er im Alter von nur 41 Jahren an Leukämie. Zur Ausstellung ist eine umfangreiche Monografie erschienen.
Bei der Preview wurde auch das Geburtstagsfest zum 85er von Rudolf Leopold nachgeholt, das wegen eines Beinbruchs des Sammlers verschoben werden musste. Mit dem Museumsdirektor und seiner Familie feierten u.a. Hermann Nitsch, Hans Hollein, Gustav Peichl, Wolfgang Waldner, Wolfgang Kos, Gerbert Frodl, Erich Lessing, Sabine Haag und Wilfried Seipel.