Josef "Pepi" Strobl vor Comeback
Strobl, der für Österreich sieben Siege heraus gefahren hat, träumt nach wie vor vom großen Comeback. Vielleicht schon bei Olympia in Turin. Dort, so Strobl in Lake Louise, möchte er seine Hochform erreicht haben und auf einen olympischen Top-5-Platz los gehen. Dabei schien die Karriere des Tirolers vor exakt einem Jahr ausgerechnet in Lake Louise vorbei zu sein. Nach einem zähen Kampf um die ÖSV-Freigabe an Slowenien hatte sich der Holzgauer damals gleich am Saisonbeginn schwer am Knie verletzt. Nach drei Operationen will es der “Pepi”, der im Dezember 1994 in Val dIsere mit dem Sieg in seiner ersten Weltcup-Abfahrt Skigeschichte geschrieben hat, noch einmal wissen.
Vor einem Jahr war der Knorpel im Knie förmlich weggebrochen, die herkömmliche Operationsmethode wäre einem Karriere-Ende gleich gekommen. Eine Spezialmethode von Dr. Schenk sowie Fischöl-Injektionen wie bei Marlies Schild und Sonja Nef ließen dann aber doch Hoffnung aufkommen. “Ich habe erst im August mit dem Skitraining begonnen, habe kaum Riesentorlauf trainiert und bin punkto Formaufbau hinterher”, schränkt Strobl zwar ein, “aber das Wissen, schon mehrmals gewonnen zu haben, hilft doch viel.”
An Aufgeben, so Strobl, habe er nie gedacht. “Beim ÖSV hätte ich damals sowieso nur Aufhören oder Europacup fahren können. Und mit so einer langwierigen Verletzung wäre meine Zeit in Österreich sowieso vorbei gewesen. Der Nationenwechsel war der einzig mögliche Schritt.”
Strobl wohnt natürlich nach wie vor in Tirol, macht aber alle Kurse mit dem neuen Verband, für den er dank eines slowenischen Ur-Großvaters fahren kann. Er spricht zwar kaum slowenisch (“Ich hatte aber vor, einen Sprachkurs zu belegen”), hat aber zwei Pässe. Seinen eingefleischten Fans sei es egal, für wen er fahre, “höchstens habe ich noch ein paar slowenische Fans dazu gewonnen. Und die Abfahrer stehen dort ohnehin nicht so im Mittelpunkt”, sagte Strobl. In Slowenien blickt man derzeit ohnehin mehr auf Tina Maze.
Saisonziel von Strobl ist Olympia und damit Sestriere. “Ich hoffe, dort in Hochform zu sein”, so Strobl. Das Abschneiden im kommenden Winter wird ausschlaggebend für die Zukunft. Strobl: “Wird es mit dem verletzten Knie zu mühsam, höre ich nach diesem Winter auf.”