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Johannes Bö verdarb Fourcade perfekte Biathlon-WM

Johannes Thingnes Bö freut sich über den Sieg
Johannes Thingnes Bö freut sich über den Sieg
Johannes Thingnes Bö hat Martin Fourcade die perfekte Biathlon-WM verdorben. Der Norweger bezwang den in Oslo bereits viermal vergoldeten Franzosen am Sonntag im abschließenden Massenstart im Duell um den Sieg knapp. Bronze ging an seinen Landsmann und Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen. Die Österreicher Simon Eder und Dominik Landertinger landeten außerhalb der Top Ten.


Eder vergab die Chance auf Edelmetall mit zwei Fehlern beim letzten Schießen und belegte Rang elf. Ex-Weltmeister Landertinger kam an seinem 28. Geburtstag nach drei Strafrunden auf Rang 15. Landertinger und Eder sorgten mit Silber und Bronze im Einzel über 20 km aber dennoch für eine erfreuliche WM-Bilanz. Zuvor hatte es seit 2011 keine WM-Medaille für Rot-weiß-rot gegeben. Die nächsten Gelegenheiten ergeben sich im Februar 2017 vor Heimpublikum in Hochfilzen.

In Oslo waren Fourcade (Gold in Sprint, Verfolgung, Einzel u. mit der Mixed-Staffel) und sein weibliches Pendant Marie Dorin-Habert (3 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze) die großen Abräumer. Sie sorgten dafür, dass Frankreich die Titelkämpfe vor Gastgeber Norwegen als beste Nation abschloss. Die Franzosen holten in elf Bewerben elf Medaillen, die Skandinavier neun. Österreich wurde weit hinter Deutschland (7 Medaillen) Vierter.

Vier der norwegischen Podestplätze (1 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze) gingen auf das Konto von Björndalen. Der 42-Jährige hält nun schon bei sagenhaften 44 WM-Medaillen, 20 davon in Gold. Eine Fortsetzung seiner Karriere ist nicht ganz ausgeschlossen. Björndalen äußerte sich zuletzt nicht zu seinen Zukunftsplänen. Im Kampf um die Massenstart-Krone hatte der Altmeister auch ohne Schießfehler gegen Bö und Fourcade das Nachsehen. Das deutlich jüngere Duo machte sich Gold auch mit einer Strafrunde unter sich aus. Bö schüttelte den Gesamtweltcupsieger erst kurz vor dem Ziel um einige Meter ab (+ 2,8 Sek.) und durfte vor neuerlich toller Kulisse nach drei vierten Plätzen endlich jubeln.

Eder verspielte die mögliche Medaille dagegen beim finalen Stehendanschlag. Davor war der Salzburger mit gewohnt rasanten Schießeinlagen mehrmals sogar in Führung gelegen. Das entscheidende Schießen ging im Kampf gegen acht Konkurrenten aber daneben. “Ich habe das Rennen mitbestimmen können, leider ist gleich der erste daneben gegangen, dann weiß man, die Medaille ist weg”, bedauerte Eder.

Allzu sehr ärgerte sich der Saalfeldener aber nicht. “Natürlich ist es schade, die letzte Serie war schlecht, aber dafür war die WM gut. Für mich war es ein Traum, das große Karriereziel, meine erste Medaille, habe ich erreicht”, betonte der 33-Jährige.

Landertinger hatte sich gleich beim ersten Liegendschießen aus dem Spitzenfeld verabschiedet. “Mit zwei Fehlern habe ich mich gleich disqualifiziert”, bekannte der Tiroler. Auch er durfte sich mit seinem Einzel-Edelmetall trösten. “Man kann es so besser verkraften. Mein großes Ziel war eine Medaille, das habe ich erreicht. Ich bin zufrieden.”

Bereits am Montag geht es für den Skijäger-Tross weiter zum Weltcup-Saisonfinale nach Chanty-Mansijsk (RUS). Dort will Eder (4.) ab Freitag seine Position unter den besten fünf verteidigen. Landertinger (12.) möchte in den drei verbleibenden Rennen noch unter die besten zehn vorstoßen.

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