Jemen: Saudi-arabischer Angriff auf Flüchtlingslager fordert 45 Tote
Jemenitische Sicherheitskreise berichteten, Kampfflugzeuge hätten vier Angriffe auf das Flüchtlingslager Al-Masraq nahe der Grenze zu Saudi-Arabien geflogen. Im Lager hätten sich rund 700 Flüchtlinge aufgehalten. Unter den Toten seien auch Frauen und Kinder, hieß es weiter.
Saudi-Arabien bombardiert Huthi-Rebellen
Saudi-Arabien und mehrere weitere sunnitische Staaten hatten am vergangenen Donnerstag militärisch im Jemen eingegriffen und mit Luftangriffen gegen die Stellungen der vorrückenden schiitischen Huthi-Miliz begonnen. Damit unterstützen sie Jemens Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi, der vor den Houthis geflohen ist und sich derzeit im Ausland aufhält.
Huthis rückten bis in die südjemenitische Stadt Aden vor
Die Huthis hatten in den vergangenen Monaten große Teile des Landes unter Kontrolle gebracht und den Staatschef abgesetzt. Zuletzt rückten sie bis in die südjemenitische Stadt Aden vor. Unterstützt werden sollen die Huthis vom ebenfalls schiitischen Iran, dem größten Rivalen des sunnitischen Saudi-Arabiens in der Region.
Das von Saudi-Arabien angeführte Bündnis bombardierte im Jemen den fünften Tag in Folge Einrichtungen der Huthi-Rebellen und ihrer Verbündeten. Unter anderem seien der Präsidentenpalast und mehrere militärische Ziele in der Hauptstadt Sanaa angegriffen worden, berichteten Augenzeugen.
Der Nachrichtenkanal Al-Arabija meldete, auch eine Raketenbasis an der Küste des Roten Meeres sowie Huthi-Stellungen im Nordjemen seien bombardiert worden. Aus Sicherheitskreisen hieß es zudem, die Jets hätten auch einen Militärkonvoi der Huthis nahe der südjemenitischen Stadt Aden ins Visier genommen.
Pakistan hat über einen Kriegseinsatz noch nicht entschieden
Die Rebellen und ihre Verbündeten versuchen weiterhin, die Stadt unter Kontrolle zu bringen. In den vergangenen beiden Tagen seien bei Kämpfen in der Region mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen, berichteten Sicherheitsquellen.
Saudische Bodentruppen und pakistanische Soldaten begannen unterdessen an der Grenze zum Jemen eine gemeinsame Militärübung. Diese stehe jedoch in keiner Verbindung zu laufenden Militäreinsätzen, zitierte die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA einen hohen General. Die sunnitische Atommacht Pakistan hat bislang noch nicht entschieden, ob sie sich an dem Kriegseinsatz im Jemen beteiligt. (APA/red)