Jazz lässt die Funken fliegen

Man spürte die Freude der Musiker, so dass der Funke auf das Publikum übersprang.

Mit viel Aufmerksamkeit und Kontakt zueinander spielte die Bigband, setzte pointierte Sounds und konzentrierte sich vor allem auf die variantenreichen Rhythmen der Kompositionen Madsens. Schon bei „Perfect Day“ breitete Madsen seine Klangwelten am Klavier aus, er setzte feine Klänge in den Raum, ließ sie feinsinnig nachklingen, kristallisierte eine poetisch leichtfüßige melodische Linie heraus und führte die Musik in einen klar modellierten musikalischen Fluss.

Poesie lyrischer Werke

Die Werke zeichneten sich durch eine gut proportionierte Dramaturgie aus, das bedeutete auch eine allmähliche Zunahme der Klangdichte und das Hineinführen der Musik in einesteils groovige und andernteils raffiniert verwobene rhythmische Passagen. Als Pianist riss Peter Madsen sowohl die jazzbegeisterten Musiker als auch das Publikum mit, weil er virtuos und mit bewundernswertem Elan die Musik zum Klingen brachte. Im Duo mit Herbert Walser kam die innovative Ader seiner Kompositionsart gut zur Geltung.

Bandleader Mathias Wenger arrangierte und instrumentierte die Kompositionen. Er legte das Hauptaugenmerk auch im Bläsersatz auf das rhythmische Moment. Damit wurde zwar eine treibende Sogwirkung erreicht, die Vielfalt der klangfarblichen Möglichkeiten, die eine Bigband zu bieten hat, kam jedoch nicht voll zur Geltung.

Heikel waren die akustischen Bedingungen. Dies machte vor allem dem Tontechniker hinter den Reglern zu schaffen, denn er brachte über weite Strecken keine ausgewogene Balance zwischen der Rhythmusgruppe und den Bläsern zustande. Deshalb waren die hervorragenden Solisten mitunter gezwungen, gegen die Band anzukämpfen.

In den lyrischen Nummern wie „Ballad for Stan“ entfaltete das JOV sein Potenzial beeindruckend. Auf die Entwicklung und die neuen Projekte darf man gespannt sein.

Das JOV gibt beim Montafoner Sommers am Samstag, 28. Juli in der Remise Schruns ein Konzert. Auf dem Programm u.a. Klavierkonzert von Peter Herbert und „Patchwork“ von Daniel Schnyder (UA)