Jasskarten-Revolution: Jetzt kommen gendergerechte Karten

Eine Zeichnungslehrerin aus Bern setzt sich für ihre Vision von inklusiven Spielkarten ein und findet dabei Unterstützung durch ein erfolgreiches Crowdfunding.
Wer hat die Königin gesehen?
In einer Welt, die stetig nach Fortschritt und Gleichberechtigung strebt, erhebt sich auch das traditionsreiche Schweizer Jass-Spiel zu einem Symbol des Wandels.
Die kreativen Funken entsprangen einer ebenso simplen wie einprägsamen Beobachtung: Im Spiel, das Generationen verbindet, fehlte es an einer entscheidenden Facette – Königinnen. Die Damen des Spiels wurden von den Königen übertrumpft, während letztere sich nicht nur im Rang, sondern auch in der Punktzahl hervortaten.

Für Anja aus Bern, eine engagierte Zeichnungslehrerin und Mutter, war es der Augenblick, als ihre Tochter das Jassen erlernte, der den Stein ins Rollen brachte.
Die Karten offenbarten eine Kluft zwischen traditioneller Darstellung und moderner Realität. Entschlossen, dieses Ungleichgewicht auszugleichen und eine zeitgemäße Variante des Spiels zu schaffen, begab sich Anja auf eine kreative Reise.

Vielfalt an Figuren
Aus einem einfachen Vorhaben wurde eine erhebliche Design-Herausforderung. Die Veränderung war nicht bloß eine Frage der Figuren, sondern auch der Vielfalt. Was einst stereotype Königinnen und Könige, Damen und Herren, Buben und Mädchen waren, entfaltete sich zu einem breiten Spektrum an Alter, Geschlechtsausdrücken und Geschlechterrollen. Anja erkannte, dass die Gestaltung der Karten nicht nur eine Überarbeitung der Geschlechterdarstellung erforderte, sondern auch ein Feingefühl für die Darstellung unterschiedlichster Menschen.

Neuinterpretation des Spiels
Während der kreative Prozess voranschritt, konnte Anja die Früchte ihrer Arbeit ernten – eine Neugestaltung der Symbole und eine Rundumerneuerung der Zahlenkarten. Das Ergebnis war eine fesselnde Neuinterpretation des klassischen Schweizer Spiels, die sowohl Tradition als auch Modernität vereinte. Der Fokus lag darauf, die Veränderung behutsam umzusetzen, um die gewohnte Spielpraxis zu bewahren.

Was als persönlicher Ansatz begann, entwickelte sich zu einer Idee von universeller Bedeutung. Anja erkannte, dass das neu gestaltete Jass-Spiel nicht nur ihre Tochter begeistern sollte. Um die Vision von Vielfalt und Inklusivität auf breiter Ebene zu realisieren, bedurfte es der Unterstützung einer Gemeinschaft. Dies ist der Grund, warum Anja nun die Hilfe der Öffentlichkeit sucht.
Crowdfunding: "Jass* für alle"
Ein Crowdfunding-Projekt unter dem Namen "Jass* für alle" wurde ins Leben gerufen, um die Produktion und Verbreitung der gendergerechten Jasskarten zu ermöglichen. Anja strebt danach, nicht nur das Spiel ihrer Tochter zu verändern, sondern auch die Art und Weise, wie Menschen zusammenkommen, um Tradition und Fortschritt zu feiern. Die hohe Resonanz und die Begeisterung in der Community sind ein Beweis dafür, dass das Bedürfnis nach einer inklusiveren Spielkultur stark ist.
Alle Infos unter: www.jasskarten.net

(VOL.AT)