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Jason Mraz im Wiener Gasometer

So schnell, wie der Sommer im September endet, fal­len oft auch die Sommerhits aus den Hit­pa­ra­den. In diesem Sinne gerade noch rechtzeitig spielte am Mittwochabend ein Sommerhit-Lieferant in Wien.

Jason Mraz, sympathischer Hutträger, kam mit der Gute-Laune-Hymne “I’m Yours”, viel Spielfreude und einem Zwei-Mann-“Orchester” in die Halle, die voll war wie ein Maturant am Ende der Maturareise. Lieb, luftig – und leicht langweilig, aber das machte gar nichts: Denn umso entspannter war die Stimmung.

Im von “Muff” Sopper übernommenen, neuadaptierten Gasometer gibt es bessere Bars, mehr Licht und Leinwände und bald Heino am “Oktoberfest” (3.10.). Gestern gab es Sommerlaune: Mit Bass, von Mraz selbst gespielter Akustikgitarre und Percussion wusste der Amerikaner auch in das immer noch eher kühle Ambiente des Gasometers Sommer-Feeling zu bringen. Das zuerst im WUK geplante Konzert musste wegen des großen Andrangs verlegt werden – und Mraz selbst zeigte sich erstaunt, wie voll der Gasometer letztendlich war.

Wenn auch im WUK wahrscheinlich intimere Stimmung aufgekommen wäre: Denn die heitere Lagerfeuer-Musik von Mraz war dann doch nicht groß genug angelegt, um über größere Strecken die ganze Halle zu bannen. Was nicht gegen die Musik spricht: Mraz’ Album “We Sing. We Dance. We Steal Things” (Warner) ist halt nur eher Strand-Untermalung und Akustikgitarren-Partymusik als Stadion-Rock – was man schon an der ebenso kleinen wie musikalisch ansprechenden Besetzung sieht. Das Publikum jedenfalls sang kräftig mit, auch als Mraz die altbekannte Oasis-Hymne”Wonderwall” in einen seiner Songs verwob.

Ob Mraz, der mit seinen beiden Vorgängeralben immerhin schon Platin-Auszeichnungen, eine Grammy-Nominierung und mehrere Preise gewinnen konnte, so schnell aus dem Rampenlicht verschwinden wird wie die sommerliche Hitze, wird man sehen – schade wäre es jedenfalls. Doch der sympathische Musiker hat bereits einen ebenso sympathischen Plan für nach der Weltkarriere: “Mein ursprünglicher Plan, dass ich keinen normalen Job wollte, hat sich in eine Karriere verwandelt”, hatte Mraz noch vor dem hitträchtigen Sommer gesagt. “Aber irgendwann werde ich zurück nach San Diego gehen und dort ein Cafe eröffnen. Ich werde der Typ sein, der zurück gekommen ist und all die Fotos von seinen Reisen an der Wand hängen hat.” Von Georg Leyrer

Was Altes: “The Remedy”

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