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Kein ÖSV-Abfahrer bei Paris-Sieg in Kvitfjell in Top Ten

Paris-Sieg in Kvitfjell - Fill übernahm Führung in Disziplinwertung
Paris-Sieg in Kvitfjell - Fill übernahm Führung in Disziplinwertung ©AP
Kvitfjell. Beim Sieg von Dominik Paris (ITA) in der Weltcup-Abfahrt von Kvitfjell hat es kein ÖSV-Läufer in die Top Ten geschafft, es ist das schlechteste Abschneiden der Speedmannschaft in diesem Winter.
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Dominik Paris hat am Samstag die Weltcup-Abfahrt von Kvitfjell gewonnen. Der Italiener setzte sich bei seinem sechsten Weltcuperfolg 0,20 Sekunden vor Überraschungsläufer Valentin Giraud Moine (FRA) und 0,24 vor Steven Nyman (USA) durch. Österreichs Speedfahrer steckten eine schwere Schlappe ein, als Bester landete Klaus Kröll an 15. Stelle, 17. wurde Romed Baumann.

Der Südtiroler Paris rückte bis auf vier Zähler auf das ex aequo in der Disziplinwertung führenden Duo Aksel Lund Svindal (NOR) und Peter Fill (ITA), der Tageszehnter wurde, heran. Vor dem finalen Rennen in St. Moritz hat haben auch Kjetil Jansrud (NOR/54 Punkte zurück) und Adrien Theaux (FRA/66 Zähler hinten) noch realistische Chancen auf die kleine Kristallkugel.

In der bisher für Österreichs Speedherren am schlechtesten verlaufenen Saisonabfahrt hatte Patrick Schweiger in Garmisch-Partenkirchen den 14. Platz eingenommen. In Kvitfjell kam neben Kröll und Baumann nur noch Vincent Kriechmayr (29.) in die Punkteränge. Comeback-Läufer Max Franz verpasste diese als 31. um 1/100 Sekunde, der von einer Krankheit noch geschwächte Hannes Reichelt als 32. um 43/100.

“Ich habe mich eigentlich ganz gut gefühlt, und dann kommt so was raus. Das ist unerklärlich. Ich habe mir hier schon etwas erhofft”, sagte der steirische Team-Oldie Kröll. “Ich weiß nicht, was los ist. Es hat nichts damit zu tun, dass wir kritisiert wurden, das halte ich schon aus. Wir sind nicht so schlecht, wie die Ergebnisse sind”, meinte der 35-Jährige, der sich nach der Saison Gedanken über die Karrierefortsetzung machen will.

Reichelt wollte sein Ergebnis nicht auf die Grippekrankheit schieben. “Dass ich so einen Rückstand habe, daran ist nicht die Grippe allein schuld, ich bin auch schlecht gefahren. Ganz fit bin ich noch nicht, aber es wird von Tag zu Tag besser. Hoffentlich läuft es morgen im Super-G besser.”

Selbstkritisch mit sich ins Gericht ging Kriechmayr, der meinte, für so eine Leistung habe er eigentlich keine Punkte verdient. “Ich hatte einen Fehler beim letzten Sprung, das sind vielleicht vier, fünf Zehntel, aber nicht zwei Sekunden. Ich bin das erste Mal in meiner Karriere ratlos, ich weiß nicht, was passiert ist.” Er hofft, dass es wie schon oft in diesem Winter nach einer schlechten Abfahrt im Super-G viel besser laufe und er den Kampf um die kleine Kugel bis St. Moritz offen halten könne.

Zufrieden war der Kärntner Franz, der nach seinem schweren Sturz im Abfahrtstraining auf der Streif in Kitzbühel, bei dem er Verletzungen im linken Knie, Sprung- und Handgelenk erlitten hatte, erstmals wieder ein Rennen bestritt. “Es hat richtig Spaß gemacht, ich bin nicht unzufrieden. Ich habe mich langsam herangetastet und schätze, dass im Super-G am Sonntag um einiges mehr drinnen ist.”

Spaß hatte auch Paris, der nach Chamonix die zweite Abfahrt in Folge gewann, zwei Erfolge in dieser Disziplin en suite sind keinem Italiener mehr seit Kristian Ghedina 1997 gelungen. Der 26-Jährige setzte sich vor dem 24-jährigen Überraschungsläufer Valentin Giraud Moine (zuvor noch nie Top Ten) und vor Nyman durch.

“Ich hatte ein gutes Gefühl und eine Gaude. Es sollte möglich sein, dass das erste Mal einer aus der italienischen Mannschaft die Abfahrtskugel holt”, sagte Paris, der in St. Moritz gegen seinen Landsmann Fill um das kleine Kristall kämpfen wird. “Ich gebe Vollgas. Schenken tu ich es ihm nicht”, kündigte Paris an.

Fill indes hatte sich nach den Topzeiten in den Trainings, als er Erster und Zweiter war, etwas mehr von der Kvitfjell-Abfahrt erwartet. “Meine Fahrt war nicht so gut, ich habe gleich oben einen Fehler gemacht.” Zum finalen Showdown meinte er: “Ich rechne auch noch mit Jansrud, das ist einer, der nie aufgibt.” Der Norweger meinte dazu: “Leichter wird es nicht, aber die Hoffnungen sind noch da.” Als Tagesfünfter hatte Jansrud am Samstag nur 36/100 Sekunden Rückstand auf den Sieger und haderte etwas mit dem geringen Zeitabstand.

Über die Disziplinwertung sind für das Weltcup-Finale in St. Moritz in der Abfahrt aus dem ÖSV-Team Reichelt (10. der Wertung), Baumann (16.), Kriechmayr (19.), Kröll (21.) und Otmar Striedinger (22.) qualifiziert. (APA)

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