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Jahrestagung der Textilindustrie

Optimismus und Selbstbewusstsein wurde am Dienstag Nachmittag bei der 52. Jahrestagung der österreichischen Textilindustrie in Bregenz an den Tag gelegt.

Fachverbandspräsident Peter Pfneisl legte bereits am Tag zuvor in Wien präsentierte Halbjahresdaten vor und folgerte, die über dem europäischen Durchschnitt liegenden österreichischen Wirtschaftsdaten wären ohne florierende Exportindustrie nicht zu erzielen. Dazu gehöre auch die Textilbranche, die „erfolgreich und gestärkt aus dem schon vor Jahren einsetzenden Konsolidierungsprozess hervorgegangen“ sei: „Wir trotzen der Krise“.

Den neuerlichen Erfolg verdanke die heimische Textilindustrie der Kreativität im Design und den Produktinnovationen der Unternehmen, lobte Pfneisl: „Wir leben schon lange die Globalisierung“. 242 Betriebe mit zusammen 19.500 Beschäftigten haben im ersten Halbjahr 2002 den Umsatz um 3,5 Prozent auf 1,56 Mrd. Euro, die Exporte um 2,4 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro gesteigert, erinnerte der Präsident des Fachverbandes Textilindustrie. Den Umsatzsprung um 14 Prozent und die Exportsteigerung um immerhin 5,9 Prozent bei technischen Textilien werte er als Beweis dafür, so Pfneisl, „dass den österreichischen Textilunternehmen die notwendige Spezialisierung auf hochwertige innovative Produkte sehr gut gelungen ist“.

Die „Märkte der Zukunft“ sieht Pfneisl weder in Europa, noch in den Billiglohnländern, sondern vor allem in jenen asiatischen Ländern, „die dank höherem Lebensstandard Interesse an unseren Produkten haben können“. Gleichzeitig sei es aber wichtig, dass sich die heimische und europäische Textilindustrie gerade in diesen Ländern vehement gegen Benachteiligungen oder den immer weiter um sich greifenden Musterdiebstahl zur Wehr setze. Vor allem die chinesische Politik müsse ihre Verpflichtungen aus dem WTO-Beitritt endlich ernst nehmen. In dem Zusammenhang prangerte Pfneisl auch die internationale „Export-Subventionitis von Textilprodukten“ an, die den internationalen Wettbewerb verzerre.

Ähnlich argumentierte in seiner Begrüßung auch Filiep Libeert, der Präsident des europäisches Dachverbandes der Textil- und Bekleidungsindustrie „Euratex“. Die EU habe mit niedrigen Zöllen und einem großzügigen Präferenzsystem bereits einen großen Beitrag zur Marktöffnung und Liberalisierung geleistet. Er sei überzeugt, dass Europa nach 2005 seine Projekte weiter durchführen und verbliebene Quoten aufheben wird. Handel könne aber nicht nur in einer Richtung verlaufen, mahnte der Euratex-Präsident etwa Zoll-Senkungen von Indien ein. Mit China und Taiwan werde bereits verhandelt.

Internet: http://www.textilindustrie.at

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