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Jaguar XF im Test

Die "Vorarlberger Nachrichten" haben den neuen Jaguar XF getestet. Bilder  |  Jaguar XF lang.pdf [.pdf - 179KB]

Jaguar in indischem Besitz, F.M. Hämmerle in indischer Hand: Was soll man darüber denken in aller Skepsis, zumal sich um das künftige Schicksal unserer einst so großen, weltweit tätigen Textilwerke, wie bei Jaguar, noch so manche Ungeklärtheiten ranken.

Halten wir es mit dem Prinzip Hoffnung. Und lassen wir, was Jaguar betrifft, den offenbar indischkundigen Doyen der österreichischen Motor-Journalistik, Herbert Völker, zu Wort kommen. Völker behauptet salopp, dass Ford als Jaguar-Vorbesitzer, ,,das Thema Jaguar eh nie kapiert hat“. Und dass die neuen indischen Jaguar-Eigner, die Tata-Gruppe, ,,zumindest ein seriös gewachsenes Familienunternehmen ohne Heuschrecken-Gebaren sind. Die kennen auch den Juwelen-Markt und finden die richtige Fassung fürs Hochwertige. Sie werden nicht einen Jaguar kaufen, um ein Erdschwein daraus zu machen“. Hier erkennen wir bemerkenswerte Parallelitäten im schicksalhaften Überleben der guten alten britischen Autofirma und der guten uralten Dornbirner Textilfabrik. Beide gehen neue, von vielen Fragezeichen gesäumte Wege. Den Skeptikern unter beider Kundschaft kann man mit einem ebenfalls betagten Werbespruch nur empfehlen: ,,Raunz nicht, kauf!“

Kein Vergleich

Im Falle Jaguar den neuen XF. Ein sehr schönes, ein sehr modernes Auto, kein Vergleich mit dem in Rente gehenden S-Type und überhaupt allem, was Jaguar bisher zustande brachte. Ausgenommen das Sportcoupé XK, mit dem eigentlich der erste Schritt in die neue Jaguar-Zukunft getan wurde und dessen Gene der neuen Limousine ihren sportiven Charme vermitteln. Tata wird ein reiches Erbe zuteil. Hat auch ordentlich bezahlt dafür. ,,New-Jag-Style“: Die Zukunft der Raubkatze steht und fällt mit dem neuen Design des von Aston Martin kommenden Briten Ian Callum. Eingefleischte Jaguar-Traditionalisten haben ihre Identifikationsprobleme damit, sehen allerlei diffuse Ähnlichkeiten mit den Konkurrenten Mercedes, BMW oder Lexus. Uns gefällts ohne wesentliche Einschränkungen, das neue Jaguar-Bild.

Anders sein

Innen hochwertige Materialien, handgefertigt größtenteils, moderne Instrumente, eine sehr spezielle ,,beruhigende“ Innenraumbeleuchtung (könnte glatt aus Dornbirn sein, der Stadt des intelligenten Lichts). Außen ein Coupé, fließende Linien, das Katzenhafte ist wieder da. Keine Spur vom rundlichen Retro-S-Type. Und das Handwerkliche ist geblieben. Der Duft von feinem Leder, die Liebe zum Detail, eine Innenausstattung der feinen britischen Art, alles in neuem, zeitgemäßem Stil, aufgeräumt, modern. Kühles Blau leuchtet in der Dunkelheit, ein pulsierender Startknopf fährt beim Starten automatisch aus, um dann die Automatik zu bedienen, die Klappen der Lüftungsdüsen öffnen sich selbsttätig. Hat schon was, das Anderssein des neuen Jaguar.

TEST-Fazit

Die hintere Seite. Der Kofferraum ist tief und auch ziemlich geräumig, aber die Ladeklappe ist recht klein geraten.

Details. Schön, schnell, liebevoll-dezente Details: eine Limousine im Coupé-Look mit Platz für fünf Erwachsene.

Front. Ein attraktives Auto, das eigenen ,,britischen“ Gesetzen folgt und den Beginn einer neuen Jaguar-Ära markiert.

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