Belgrad hatte im März mit dem IWF ein Hilfspaket im Wert von knapp 3 Milliarden Euro vereinbart. Serbien hat bisher etwas weniger als 800 Mio. Euro davon bekommen. Die IWF-Delegation soll während ihres aktuellen zehntägigen Aufenthaltes in Serbien die Ergebnisse der im März vereinbarten Wirtschaftspolitik evaluieren. Der IWF habe festgestellt, dass die vereinbarten Maßnahmen weitgehend umgesetzt worden seien, teilte die Regierung mit.
Im März war vereinbart worden, dass das Budgetdefizit heuer bei 3 Prozent liegen soll. Serbische Regierungsvertreter kündigten vor den heutigen Gesprächen an, dass sie eine Erhöhung des Defizits auf 4,5 Prozent beantragen würden. Der IWF-Delegation wurde seitens der Regierung heute auch der Vorschlag zur Reform der Staatsverwaltung präsentiert.
Der Belgrader Sender B-92 berichtete am Nachmittag, dass der IWF auch eine Steuererhöhung verlange. Die Erhöhung der Mehrwert- und Lohnsteuer wird auch von der serbischen Finanzministerin Diana Dragutinovic und Notenbankpräsident Radovan Jelasic unterstützt, aber nicht von anderen Regierungsmitgliedern.