Den Vorstoß der Arbeiterkammer (AK), noch vor Weihnachten eine Neuregelung unter Dach und Fach zu bringen, kann IV-Präsident Georg Knill nicht nachvollziehen, betonte er am Rande eines Pressegespräches am Dienstag. Er spricht sich für eine "nachhaltige Anwendung" des Homeoffice aus. "Eine solide Lösung muss nicht mit Druck noch vor Weihnachten gefunden werden."
Homeoffice: Gelerntes aus dem Lockdown soll in Neuerungen einfließen
Die Sozialpartner und die IV haben laut Knill "vereinbart, dass wir die 'lessons learned' (die gewonnenen Erkenntnisse, Anm.) aus dem Lockdown mitnehmen und bis zum Frühjahr unsere Schlüsse daraus ableiten. Für eine nachhaltige Lösung braucht es aber mehr Zeit und nicht Druck, diese noch vor Weihnachten zu finden", sagte Knill in Richtung AK. "Wir schauen uns an, was es an Mehrbelastungen für die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite gibt und wollen diese abwiegen. Dann soll eine solide Lösung herauskommen, die für beide Seiten nachvollziehbar ist und einen guten Rahmen bildet." Dafür brauche es mehr Zeit als bis Weihnachten.
Studie: Produktivitätsnachteile entstehen im Homeoffice
Knill argumentierte auch mit einer aktuellen Studie, die die IV bei Accenture Österreich beauftragt hat. Diese zeigt, dass durch das Homeoffice durchaus Produktivitätsnachteile entstehen. Diese gelte es organisatorisch und strukturell zu kompensieren. Es geht vor allem um Reibungsverluste in der Kommunikation.
Arbeitnehmer hätten aber durchaus Vorteile, so Knill. In der derzeitigen Übergangsphase sei der Versicherungsschutz ausgeweitet worden und die Beibehaltung der Fahrtkostenpauschale sei ein Entgegenkommen zur Abdeckung von Mehrkosten für die Arbeitnehmer. Für die laufende Übergangsphase sei das Thema somit "geklärt", so der IV-Präsident.
(APA/Red)