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Italiens Zuversicht - "Wir haben keine Angst"

Live-Ticker ab 16 Uhr
Es war bis jetzt nicht die FußballWM Italiens, und schon gar nicht jene von Kapitän Fabio Cannavaro. 2006 hatte Cannavaro die Italiener zum WM-Titel geführt und war nach dem Turnier sogar zum Welt-Fußballer des Jahres gewählt worden. 2010 steht der mittlerweile 36-jährige Chef der meist so stolzen italienischen Defensive ganz besonders im Kreuzfeuer der Kritik.

Doch Teamchef Marcello Lippi gibt sich vor dem Entscheidungsspiel der Gruppe F am Donnerstag um 16 Uhr im Ellis Park von Johannesburg gegen die Slowakei weiter zuversichtlich. “Nicht alles war bisher gut, aber wir dürfen das Glas nicht als halb leer ansehen. Unsere WM könnte am Donnerstag erst so richtig beginnen.” Auch Routinier Gianluca Zambrotta zeigte sich gelassen: “Wir stehen nicht das erste Mal vor so einer Situation, wir haben keine Angst. Wir müssen siegen und glauben fest daran.”

Cannavaro hat bei beiden bisherigen Gegentreffern gegen Paraguay (1:1) und Neuseeland (1:1) keine gute Figur gemacht. Ein weiterer Schnitzer gegen die Slowaken könnte das peinliche Out bedeuten. “Wir sind ein Team. Es ist nicht richtig, zu schauen, wessen Fehler es war. Und das tun wir auch nicht”, erklärte Cannavaro, dem neben fehlender Körpergröße nun auch mangelhafte Geschwindigkeit und wenig Selbstvertrauen vorgeworfen werden.

Lange Zeit galt Cannavaro aufgrund seines Helden-Status in Italien als unantastbar, mittlerweile nehmen sich die Fans aber kein Blatt mehr vor den Mund. Bei einer Online-Umfrage der Gazzetta dello Sport votierten 69,2 Prozent dafür, Cannavaro aus dem Team zu stellen. Doch es ist unwahrscheinlich, dass Lippi einer seiner absoluten Lieblingsspieler opfern wird. Ab Juli wird Cannavaro ohnehin in der Wüste von Dubai bei Al Ahli spielen und kein Thema mehr für die “Squadra” sein.

Italiens Probleme ausschließlich auf die Defensive zu beschränken, wäre aber wohl falsch. Schließlich fehlen im Mittelfeld die zündenden Ideen und im Sturm die Durchschlagskraft. Deshalb könnte auch die Rückkehr des bisher an der Wade verletzten Kreativpostens Andrea Pirlo für den Umschwung sorgen. Pirlos Einsatz gegen die Slowaken ist aber nicht zu hundert Prozent gesichert.

Während Stamm-Tormann Gianluigi Buffon weiter verletzt ist, könnte Lippi im Angriff auf Antonio Di Natale oder Giampaolo Pazzini setzen, denn Alberto Gilardino ist völlig außer Tritt. Die Italiener könnten sogar – bei entsprechendem Ergebnis im Parallelspiel Paraguay-Neuseeland – mit einem Remis ins Achtelfinale aufsteigen, die Slowaken stehen hingegen zur Wahrung ihrer Chance unter Siegzwang. Vladimir Weiss junior, Sohn des gleichnamigen Teamchefs, fühlt sich von den slowakischen Medien ungerecht behandelt, die Erwartungshaltung in der Heimat sei unrealistisch hoch.

“Es gibt viel Kritik. Aber wir versuchen unser Bestes. Und wir haben noch die Chance aufs Achtelfinale, deshalb sind wir positiv”, so Weiss. Um die Sensation gegen den Weltmeister zu schaffen, bedarf es allerdings einer deutlich besseren Leistung als beim 0:2 gegen Paraguay, da hatten die Slowaken nur ein einziges Mal aufs gegnerische Tor geschossen.

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