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Italienische Gewerkschaften drohen mit Streikwelle bei UniCredit

Umbruch bei UniCredit
Umbruch bei UniCredit
Die Gewerkschaften der Bankangestellten in Italien drohen mit einer Streikwelle gegen den gestern angekündigten, massiven Jobabbau bei der Bank Austria-Mutter UniCredit.

Der Chef des größten Gewerkschaftsverbands der italienischen Bankenmitarbeiter, Lando Maria Sileoni, übt scharfe Kritik am Sparplan UniCredit. Die Gewerkschaften sind lediglich bereit, freiwillige Frühpensionierung zu akzeptieren.

Gewerkschaft zum Streik bereit

“Bei den ersten Kündigungen werden wir wieder auf die Straße gehen, wie bei dem gesamtstaatlichen Streik am 30. Jänner zur Erneuerung des Arbeitsvertrags. Es wird zu einem frontalen Zusammenstoß kommen”, warnte Sileoni im Interview mit der Mailänder Wirtschaftszeitung “Milano e Finanza” am Freitag.

Der Gewerkschaftschef übte scharfe Kritik am UniCredit-Sparplan: “Das ist kein Entwicklungsplan sondern eher das Eingeständnis einer politischen, organisatorischen und finanziellen Verkleinerung der Gruppe. Ich hoffe, dass es nicht so kommt”, meinte der Gewerkschaftschef. UniCredit-CEO Federico Ghizzoni spiele in der Verteidigung, dabei wäre ein Qualitätssprung, Innovation und ein neues Bankenmodell im Dienste des Landes notwendig.

“Folge der Digitalisierung”

Der Arbeitsrechtsexperte Pietro Ichino sieht den starken Jobabbau bei der UniCredit als Folge eines überdimensionierten Bankensystems und der zunehmenden Digitalisierung. Die Jobkürzungen bei UniCredit seien keine Folge niedriger Profitabilität der Bank. “Wir alle kennen die Auswirkungen der Informatik auf die Beschäftigung. Bankomat-Automaten und Home Banking haben zu epochalen Änderungen geführt. Banken sind wie andere Unternehmen. Sie müssen ihr Personal anpassen können. Hauptsache, den Mitarbeitern wird die notwendig wirtschaftliche und professionelle Sicherheit garantiert”, meinte Ichino.

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