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Italien zieht Truppen aus Bosnien ab

Italien hat die Finanzierung der Auslandsmissionen im ersten Halbjahr 2009 um 30 Prozent auf 675 Millionen Euro erhöht. Der römische Ministerrat gab bekannt, dass sich die italienischen Soldaten 2009 an zwei neuen Auslandsmissionen beteiligen.

245 Soldaten sollen sich der UNO-Mission in der Krisenregion Darfour anschließen, weitere 114 werden sich der EU-Mission zur Piratenbekämpfung vor der Küste Somalia beteiligen, teilte der italienische Verteidigungsminister Ignazio La Russa mit.

Ab Juli wird Italien sein Soldatenkontingent am Balkan reduzieren. Derzeit sind 2350 Soldaten in der Balkan-Region stationiert, 408 davon in Bosnien-Herzegowina. Auch die italienische Mission in Tschad, an der sich 105 italienische Soldaten beteiligen, soll beendet werden. Dafür soll ab dem 1. Jänner die Zahl der italienischen Soldaten in Afghanistan von 2300 auf 2795 aufgestockt werden.

Die Regierung will in den nächsten drei Jahren 30 Millionen Euro zur Entschädigung der Soldaten zur Verfügung stellen, die am sogenannten Balkan-Syndrom erkrankt sind. Das “Balkan-Syndrom” wird mit den gesundheitsgefährdenden Effekten der schwach-radioaktiven Uran-Munition in Verbindung gebracht, die von den USA am Balkan und im Irak verwendet wurde.

Der Verband der Familienangehörigen der am Balkan-Syndrom erkrankten Soldaten bestreitet die Angaben des italienischen Verteidigungsministeriums, das von 37 Todesfällen gesprochen hatte, die auf das Syndrom zurückzuführen seien. 255 weitere Soldaten seien in der Zeitspanne zwischen 1996 und 2006 an Krebs erkrankt, betonte der Verband.

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