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Investoren verschieben Projekte in Serbien

Ausländische Investoren in Serbien haben ihre zuvor für heuer geplanten Investitionen in der Höhe von bis zu 800 Mio. Dollar (603 Mio. Euro) aufgeschoben, aber nicht gestrichen.

Dies erklärte der Vorsitzende des Rats der ausländischen Investoren (FIC), Aleksandar Radosavljevic, laut der Tageszeitung “Danas”. Die Nachfrage sei stark zurückgegangen, weshalb auch die Investitionsbereitschaft zurückging, stellte er fest.

Die serbische Regierung hatte angekündigt, die Mehrwertsteuer erhöhen zu wollen. Davor riet Radosavljevic ab. Zuerst sollten die fälligen Steuern einkassiert werden, bevor die Entscheidung über die Einführung neuer Steuern gefasst werde, sagte er. Die serbischen Behörden haben bisher nicht offiziell die Zahl jener Unternehmen veröffentlicht, die den Steuerforderungen nicht nachkommen. Laut früheren Medienberichten dürften derzeit rund 60.000 Unternehmen mit Finanzproblemen konfrontiert sein. Beträchtlichen Unmut löste auch nicht die bereits beschlossene Einführung einer 10-Prozent-Steuer auf Handy-Telefonate aus. Dies werde die bisher geltenden Regeln “drastisch” verändern, meinte der FIC-Vorsitzende.

Nach Meinung von Radosavljevic hat das vor rund 18 Monaten von Belgrad ratifizierte Freihandelsabkommen CEFTA (Central European Free Trade Agreement) Serbien für ausländische Investitionen interessanter gemacht. Weitere CEFTA-Mitglieder sind Kroatien, Albanien, Montenegro, Moldau, Bosnien-Herzegowina und der Kosovo. Serbien sei soeben um den Ausbau der Handelsbeziehungen mit Weißrussland, Ukraine und der Türkei bemüht, was sein Investitionspotenzial weiter steigern werde, meinte Radosavljevic.

Unterdessen musste laut dem serbischen Sender “B92” ein erstes ausländisches Unternehmen in Serbien aufgrund der derzeitigen Wirtschaftskrise Konkurs anmelden. Das an mehreren Infrastrukturprojekten in Serbien engagierte Bauunternehmen Intermost, eine Tochterfirma der französischen Vinci Group, sei wegen des Rückganges der Geschäftsaktivitäten, Ausbleibens neuer Verträge und der Nichteinhaltung der Zahlungsfristen seitens der Kunden nicht mehr in der Lage, seinen Verpflichtungen den Gläubigern und den Beschäftigten gegenüber nachzukommen, teilte das Unternehmen mit. Intermost war in Serbien seit 2003 tätig und hat rund 300 Beschäftigte.

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