Investition in Menschlichkeit

“Wenn´s dem Mitarbeiter gut geht, geht´s auch dem Bewohner gut.” Aus dieser Überzeugung heraus forcierte der Heimleiter des Senioren- und Pflegeheimes Nenzing, Dieter Visintainer bereits vor acht Jahren das Projekt “Wahrnehmende Unternehmenskultur”. Zuerst stieß es bei Bürgermeister Florian Kasseroler auf leichte Skepsis. “Es klang zu schön, um wahr zu sein.” Schnell war der Bürgermeister jedoch für die Idee gewonnen. “Ohne dass ein höherer Pesonalbedarf entsteht, werden durch die wahrnehmende Unternehmenskultur laufend Verbesserungen und kreative Lösungen ermöglicht und gefördert”, erläutert Dieter Visintainer den Grundgedanken. Ziel des Konzepts sind Verbesserungen in Form von geringerer Fluktuation, geringeren Kosten, einem besseren Betriebsklima, einem besseren Image und in erster Linie eine erhöhte Qualität der Betreuungs- und Pflegedienstleistung. “Gestärkte Menschen sind in der Lage, auch andere Menschen zu stärken, motivierte Menschen motivieren auch andere und auch das eigene Wohlgefühl überträgt sich auf andere.” Ein wichtiger Teil des Projekts sind die wertschätzende Kommunikation und bei Bedarf auch Konfliktlösung unter den Mitarbeitern.VerlängerungDer Erfolg gab dem vom Senioren- und Pflegeheim eingeschlagenen Weg recht: “Die Zahl der Krankenstände ist deutlich gesunken.” 2006 wurde das Zertifikat erstmals für drei Jahre verliehen. FH-Professor Dr. Frederic Fredersdorf und Jeannette Pamminger von der Connexia prüften in den vergangenen Monaten die Umsetzung der im Leitbild festgehaltenen Standards. “Das Ergebnis war, dass diese Standards in vorbildlicher Weise erfüllt werden”, betonte Fredersdorf, der vergangene Woche gemeinsam mit Landesrätin Greti Schmid und Connexia-Geschäftsführer Martin Hebenstreit das neue Zertifikat verlieh.