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Investition in die Zukunft des Waldes

DI Johann Kessler erklärt im Beisein von Landeswaldaufsher Josef Battlogg und Bürgermeister Lothar Ladner (v.li.) sowie zahlreichen Gemeindevertretern den neuen Waldwirtschaftsplan.
DI Johann Kessler erklärt im Beisein von Landeswaldaufsher Josef Battlogg und Bürgermeister Lothar Ladner (v.li.) sowie zahlreichen Gemeindevertretern den neuen Waldwirtschaftsplan. ©Alexander Stoiser
Die Gemeinde Lorüns besitzt knapp 250 ha. Für diesen Grundbesitz wurde 2015 ein Wirtschaftsplan erstellt, der für die nächsten 30 Jahre eine nachhaltige Bewirtschaftung ermöglichen soll.
Vorstellung_Waldwirtschaftsplan

Lorüns (sto) Knapp 12.000 Euro investierte die Gemeinde in den ersten Waldwirtschaftsplan für ihre Besitzungen seit den Fünfzigerjahren. „Es ist wie in einem Lager. Man muss wissen, wie viel drinnen ist, damit man die benötigte Menge herausnehmen und möglichst effizient die Lagerbestände wieder aufstocken kann“, brachte es Bürgermeister Lothar Ladner bei der Vorstellung für die Gemeindevertretung auf den Punkt. Nach umfangreichen Aufnahmen im Gelände wurde der Holzvorrat errechnet. „Momentan wächst mehr Holz nach, wie entnommen wird“, so DI Johann Kessler vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Nenzing. Weiters ist festzustellen, dass der Anteil an alten Bäumen überwiegt, die wichtige Naturverjüngung auf den Flächen, wo dies möglich sein sollte, aber oft ausbleibt.

 

„Der hohe Vorrat von 48.000 Festmetern und die gute Qualität der Böden dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass mittelfristig etwas geschehen muss“, so der Fachmann. Es müssen Nutzungen eingeleitet werden und auf diesen Flächen durch Naturverjüngung, das heißt durch Samen der umstehenden Bäume, neue, stabile Waldbestände gegründet werden. „Vor allem die Weißtanne, die in den Altbeständen noch sehr zahlreich vorhanden ist, fehlt in den Jugendklassen komplett. Dieser Umstand muss dringend geändert werden um stabile Mischbestände zu erhalten, die gegen Krankheiten und Sturm resistent sind“, erklärte DI Kessler.

Dazu wurden im Wirtschaftsplan das Gebiet in Abteilungen und Unterabteilungen unterteilt und für jede Fläche entsprechende Maßnahmen wie Pflege, Nutzung oder Erschließung durch eine Forststraße vorgeschlagen. „Die Umsetzung wird allerdings nur mit einer entsprechenden Reduktion des Wildbestandes sinnvoll durchzuführen sein“, zeigten sich die anwesenden Forstfachleute einig. „Diesbezügich ist ein Anfang gemacht, es liegt aber noch ein steiler Weg vor uns“, so Landeswaldaufseher Josef Battlogg, der für die forstliche Betreuung der Gemeinde Lorüns zuständig ist. Ihm wird in den kommenden Jahren die Umsetzung unterliegen. „Mit dem vorliegenden Werk haben wir aber ein gutes Instrument in der Hand um zu wissen, in welche Richtung wir gehen müssen“, freuten sich Bürgermeister und Gemeindevertreter. Im kommenden Frühjahr soll es eine Waldbegehung geben, zu der auch die Bevölkerung eingeladen wird, um an Hand einiger Standorte die Aufnahmen und Maßnahmen im Lorünser Wald direkt vor Ort zu erklären.

 

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