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"Inventur" im Wiener Tiergarten: 7.780 "Bewohner" in Schönbrunn gezählt

Haben sich zum 1. April "selbst gezählt": Tiere im Tiergarten Schönbrunn
Haben sich zum 1. April "selbst gezählt": Tiere im Tiergarten Schönbrunn ©Daniel Zupanc
Alle Jahre wieder im Frühjahr ist beim Tiergarten Schönbrunn "Inventur" angesagt: Rund 7.780 Tiere aller Art wohnen aktuell dort. Übermittelt wurde diese Info zum 1. April mit einem Augenzwinkern.
Schönbrunn-Bewohner zählen selbst

Der Wiener Tiergarten Schönbrunn hat wie jedes Jahr um diese Zeit "Inventur" gemacht: Rund 7.780 Individuen, von Insekt bis Säugetier, leben aktuell im Zoo. Besucher können Vertreter von 667 Arten und Rassen bestaunen.

Meist vertretene Art im Tiergarten Schönbrunn: Fische

Am zahlreichsten vertreten sind Fische: Sie stellen 202 verschiedene Spezies mit 2.960 einzelnen Tieren. Wirbeltiere machen insgesamt das Gros des Bestands aus, mit 486 Arten bzw. Rassen und etwa 5.810 einzelnen Tieren.

Dazu gehören auch die erklärten Besucherlieblinge wie Pandas, Giraffen, Eisbären, Elefanten oder Großkatzen, allesamt der Kategorie Säugetiere zugehörig, von der es 2022 in Schönbrunn 84 verschiedene Spezies mit 820 einzelnen Zoobewohnern gibt. Ebenso viele Arten bzw. Rassen zählt die 920-köpfige Vogelschar.

Reptilien bringen es auf 81 Arten mit 670 Tieren, Amphibien sind mit 35 Arten und 440 Tieren vertreten. Wirbellose, wie Quallen, Insekten oder Korallen, zählen derzeit 1.970 Individuen aus 181 Arten.

Bestandsaufnahme: Schönbrunn macht jedes Frühjahr Inventur

Die Bestandsaufnahme erfolgt laut dem Tiergarten jedes Frühjahr. Sie wird bei den meisten Arten von den Pflegerinnen und Pflegern im Rahmen der täglichen Betreuungsarbeit durchgeführt, und im Fall etwa der Insekten überschlagsmäßig. 2020 waren 696 Arten/Rassen und 7.599 Individuen eruiert worden, das Jahr zuvor 699 Arten/ Rassen und 7.844 Individuen, 2018 waren es 710 Arten/ Rassen mit 8.062 Individuen.

Der Tierbestand habe sich zuletzt "nicht sehr deutlich verändert. Abgänge, Nachzuchten und Aufnahmen passieren aber natürlich weiterhin laufend und werden vor allem über Zuchtbuch-Koordinatoren veranlasst", sagte eine Sprecherin auf APA-Anfrage zur Entwicklung.

Wenn ein neues Tier einzieht

Für den wissenschaftlich geführten zoologischen Garten - den ältesten bestehenden Zoo der Welt - gibt es bei der Anschaffung einer neuen Tierart mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählen Platzbedarf, klimatische Bedingungen, edukativer Wert oder Bedrohungsstatus.

Der Bestand sei immer auf mehrere Jahre vorausgeplant. Oberstes Ziel sei, eine Haltung zu schaffen, die die Besucher für die Tiere begeistert und "in jedem Fall allen Bedürfnissen der jeweiligen Art gerecht wird". "Sehr grob kann man sagen, dass der Trend hin zu weniger Arten, mehr Platz und mehr Gemeinschaftshaltungen geht", wurde mitgeteilt.

Aprilscherz rund um die Zählung der Tiere in Schönbrunn

Der Tiergarten Schönbrunn ließ es sich anlässlich des bevorstehenden 1. Aprils übrigens nicht nehmen, diese Information in einer Aussendung mit launigen Schilderungen zu überbringen - in der die Tiere selbst von den Gezählten zu den Zählenden werden. Im Folgenden diese im O-Ton.

"Dieses Jahr übernahmen die tierischen Bewohner erstmals selbst die Zählung, Dokumentation und Abrechnung. 'Bereits in der Vergangenheit sind uns unsere Tiere hier äußerst hilfsbereit zur Seite gestanden und haben sich damit für ihre erste eigene Inventur qualifiziert. Sogar unser Giraffen-Mädchen Amari hilft schon eifrig mit', erklärt Tierpfleger Marko Ascher.

Tiergarten Schönbrunn/Barbara Feldmann

Den Start machten die Eurasischen Zwergmäuse. Als kleinstes Säugetier des Tiergartens flitzten die Nager durch die Anlagen, um den Tierbestand genauestens festzuhalten. Da sich die Zählung unter Wasser als sehr schwierig erwies, holten sie sich Unterstützung des Gemeinen Kraken, der zur Sicherheit mit seinen acht Armen alles nochmal nachkontrollierte."

Daniel Zupanc

Wenn Ameisen zählen und Büffel dokumentieren ... wird man in den April geschickt

"Die Blattschneider-Ameisen machten sich ihren riesigen Ameisenstaat zunutze und teilten sich die Arbeit auf. „Neben den Soldaten, Gärtnerinnen und Blattschneidern gibt es in der Ameisenkolonie auch Tiere, die nur für das Zählen der Gruppe zuständig sind“, so Tierpfleger und wissenschaftlicher Mitarbeiter Rupert Kainradl. Nachdem der Tierbestand fertig dokumentiert war, ging es an die genauere Analyse der einzelnen Tiere. In diesem Schritt wurden Geschlecht, Alter, Gewicht, Größe und Zucht-Nummern festgehalten. Dankenswerterweise übernahm Hauswasserbüffel "Zolti" diese Aufgabe.

Der Südliche Hornrabe "Mr. Pomeroy" trug die gesammelten Ergebnisse seiner Kolleginnen und Kollegen schlussendlich zusammen und errechnete für den 1. April den endgültigen Tierbestand für das Jahr 2022," schrieb der Tiergarten.

(APA/Red)

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