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Intensivstationen in NÖ mit 113 Covid-Patienten belegt

Der Wert liegt weiter über der "systemkritischen Auslastungsgrenze".
Der Wert liegt weiter über der "systemkritischen Auslastungsgrenze". ©APA/BARBARA GINDL
Auf den Intensivstationen in Niederösterreichs Spitälern wurden am Freitag 113 Corona-Patienten behandelt. Die "systemkritische Auslastungsgrenze" von 33 Prozent der Gesamtkapazitäten ist somit weiter überschritten.

Von den 334 Intensivbetten waren nach Angaben der Landesgesundheitsagentur (LGA) 95 frei. Insgesamt 126 waren mit Nicht-Corona-Patienten belegt.

113 Intensivpatienten in Niederösterreichs Spitälern

Die 113 an Covid-19 erkrankten intensivpflichtigen Personen bedeuteten einen leichten Rückgang, am Donnerstag waren 114 vermeldet worden. Die Zahl der auf Normalstationen betreuten Corona-Patienten sank von 461 auf 454. Zeitgleich meldeten die Behörden aber acht Todesfälle binnen 24 Stunden in Niederösterreich.

Laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ist bei Überschreitung des sogenannten Schwellenwerts für ein sehr hohes Systemrisiko davon auszugehen, "dass die Covid-19-Patienten bereits in deutliche Konkurrenz mit anderen intensivpflichtigen Patienten treten". Nicht bestätigt wurde seitens der LGA auf Anfrage ein Medienbericht, wonach bestimmte Landeskliniken-Standorte von Rettungskräften nicht mehr angefahren bzw. angeflogen werden, wenn ein Patient intensivmedizinische Betreuung benötigt. Verwiesen wurde in dem Zusammenhang darauf, dass die Lage in den Spitälern "sehr angespannt" sei. "Wenn es die Auslastung aufgrund der aktuellen Situation erfordert, ist durch unsere überregionale Versorgungsstruktur jedoch Vorsorge getroffen und bei Bedarf werden Patienten an einem anderen Standort versorgt."

Von Triage "Gott sei Dank" noch weit entfernt

Ähnlich äußerte sich auch Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege in der LGA, im Gespräch mit dem ORF Niederösterreich. Von einer Triage sei man "Gott sei Dank" noch entfernt, Covid-Intensivpatienten und andere intensivpflichtige Personen könnten aktuell noch gut versorgt werden. Dass weiterhin geplante Operationen verschoben werden müssen, sei "unangenehm und bitter", jedoch "unbedingt notwendig".

Sorgenfalten hat das seit Monaten stark beanspruchte Klinikpersonal beim Blick auf die kommenden Wochen. "Wir wissen jetzt schon, dass Weihnachten eine harte Zeit werden wird. Denn die Patienten, die auf die Intensivstation kommen, sind nach ein bis zwei Wochen noch nicht gesund. Da reden wir von wochenlangen Intensivaufenthalten", sagte Maria Herzog dem ORF. Sie ist im Landesklinikum Mödling auf der Intensivstation tätig.

Viele Intensiv-Patienten bereuen fehlende Corona-Impfung

Viele Patienten seien noch ansprechbar, wenn sie auf die Intensivstation kommen. "Sie äußern ihre Angst und haben Atemnot. Sie haben Angst davor, in den Tiefschlaf versetzt zu werden. Viele Patienten sagen dann auch, sie hätten sich geirrt. Sie hätten gedacht, es ginge nur um ein Grippe und sie bereuen, dass sie sich nicht impfen haben lassen."

(APA/Red)

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