Flüchtlinge: Vorarlberg erfüllt Minderjährigen-Quote nicht

Demnach sei die Quote nur zu zwei Drittel erfüllt, wobei Rauch jedoch einräumte, dass auch die anderen Bundesländer in dieser Sache säumig seien. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft sehe dringenden Bedarf, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus den Erstaufnahmezentren, “insbesondere aus Traiskirchen”, in kleinere Quartiere zu bringen, betonte Rauch in einer Aussendung.
Rauch: Quartiere für 30 Kinder sind Übergangslösung
Die vom Bund vorgeschlagenen und auch in Vorarlberg geplanten Quartiere für jeweils 30 Kinder und Jugendliche seien eine Übergangslösung. Sie könnten die Betreuungssituation vorerst verbessern, seien aber aus seiner Sicht keine Dauerlösung. Mittelfristig müssten auch für die minderjährigen Flüchtlinge die gesetzlichen Standards der Kinder- und Jugendhilfe gelten und der individuelle Unterstützungsbedarf erhoben werden, forderte Rauch. Im Anschluss daran könnte dann abgestimmt Hilfe zur Verfügung gestellt werden. Um dem Thema mehr Gewicht zu verleihen, macht die Kinder- und Jugendanwaltschaft Vorarlberg 2016 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zu ihrem Schwerpunktthema.
Wiesflecker: Quartier für 30 Jugendliche in Dornbirn
Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) versprach in einer ersten Reaktion auf Rauchs Forderungen intensive Abklärungen für die Unterbringung und Betreuung dieser Kinder und Jugendlichen. Vorarlberg wolle die Quote “möglichst bald erfüllen”, teilte sie in einer Aussendung mit. In der kommenden Woche werde in Dornbirn ein von der Caritas betreutes Quartier für 30 minderjährige Flüchtlinge eröffnet, die Kinder und Jugendlichen würden aus Traiskirchen übernommen. Zwei weitere Unterkünfte im Unterland würden im November bereit stehen, derzeit liefen konkrete Planungen, versicherte Wiesflecker.
(APA)