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Intelligentes Essen macht schlau

Es erinnert an Science-Fiction-Filme, in denen sich Mr. Spock und Co. über ihre nächste Mahlzeit keine Gedanken mehr machen müssen, weil der Computer sie abgestimmt auf ihre jeweiligen Bedürfnisse zubereitet.

Krankheiten – wie Diabetes oder Übergewicht – mit der richtigen Ernährung entgegenzuwirken, ist nun die Vision von hochrangigen Wissenschaftern, deren Umsetzung sie beim “2. Internationalen Ernährungssymposium“ Ende Oktober in Lausanne diskutierten.

Diabetes und Übergewicht werden weltweit zu einem immer größeren Problem. Experten rechnen bis 2035 in Europa mit 38 Prozent mehr Zuckerkranken, in den USA mit einem Anstieg um 59 Prozent. Vor allem in den Entwicklungsländern werden die Diabetesfälle „explodieren“ (plus 290 Prozent in Afrika). Das prophezeit Ronald Kahn, Professor an der medizinischen Abteilung von Harvard (USA).

Von „personalisiertem Essen“, abgestimmt auf den individuellen Stoffwechsel, verspricht man sich nun Vorbeugung und Linderung verschiedenster Krankheiten. „In etwas mehr als einem Jahrzehnt sind wir so weit, dass wir auf die Welt kommen und mit einer einfachen Analyse unsere Stoffwechselprobleme feststellen werden“, meinte Werner Bauer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Gastgeber „Nestle“, im Gespräch mit der APA. Auf Basis dieser Daten ließe sich die optimale Ernährung für jeden zusammenstellen.

„In zehn bis 15 Jahren wird es mit intelligenter Ernährung möglich sein, das Auftreten von Alzheimer um zehn Jahre hinauszuschieben und die Rehabilitation nach einem Schlaganfall von zwei bis drei Jahren auf zwei bis drei Monate zu verkürzen“, sagte Bauer. Essen soll dabei aber nicht zur Medizin werden. „Es muss Spaß bleiben.“

Ziel sei es auch, das Leben mit einer Krankheit angenehmer zu gestalten. Bei „Nestle“ erhofft man sich viel von dem so genannten „Health Care Food“. Schon jetzt seien die Wachstumsraten überdurchschnittlich – was auch auf die Überalterung der Gesellschaft zurückzuführen sei. In Österreich sind seit Oktober u.a. Produkte für Morbus-Chron-Patienten am Markt.

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