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Insolventes Skigebiet Schetteregg soll in Bausch und Bogen verkauft werden

Ob es solche Bilder mit einem in Betrieb befindlichen Skigebiet jemals wieder geben wird, bleibt dahingestellt.
Ob es solche Bilder mit einem in Betrieb befindlichen Skigebiet jemals wieder geben wird, bleibt dahingestellt. ©Emanuel Sutterlüty/Skigebiet Schetteregg
Insolvenzverwalter Rupert Manhart bietet das in dieser Form nicht mehr zukunftsfähige Unternehmen zum Verkauf an - die Vermögenswerte belaufen sich gemäß Gutachten auf mehrere Millionen Euro.

Eine jetzt veröffentlichte Eintragung in der österreichischen Ediktsdatei markiert den bedauerlichen Höhepunkt beim Niedergang des insolventen Skigebiets Schetteregg im Bregenzerwald. Das über Jahrzehnte hinweg tätige touristische Unternehmen namens Egger Liftgesellschaft mbH & Co. KG, über das wie berichtet Ende Mai 2025 ein millionenschweres Insolvenzverfahren eröffnet wurde, kommt quasi unter den Hammer und soll verkauft werden.

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Verkauf "in Bausch und Bogen"

Der zuständige Insolvenzverwalter Rupert Manhart aus Bregenz informierte kürzlich darüber, dass die Gesamtveräußerung des Unternehmens im Wege eines Asset-Deals in Bausch und Bogen beabsichtigt sei. Das bedeute, dass weder Haftungen noch Gewährleistungen übernommen werden. Eine Einzelverwertung sei derzeit nicht beabsichtigt. Es bestehe allerdings die Möglichkeit, im Zuge des Verfahrens bestimmte Rechtsverhältnisse auszuscheiden, sofern dies im allseitigen Interesse liege. Denkbar sei dies insbesondere hinsichtlich dem Gasthaus "s'Amagmach". Hier werde man auch gesonderte Angebote entgegennehmen, so Manhart.

Insolvenzverwalter kann vergleichsweise frei entscheiden, wie er vorgeht

Der Insolvenzverwalter hat diesbezüglich einigermaßen freie Hand, sofern er die Interessen der Gläubiger nicht schädigt. Das bedeutet, dass in der Regel das finanziell beste Angebot den Zuschlag bekommt, da die Gläubiger hier die höchstmögliche Quote erwarten können. Und nur darum geht es bei einer Verwertung.

Manhart weist in dem Schreiben darauf hin, dass er es sich vorbehalte, den Verkaufsprozess jederzeit zu unterbrechen, abzuändern oder gänzlich zu beenden. Außerdem behalte er es sich vor, mit einem oder mehreren anderen Interessenten zu verhandeln, in finale Verkaufsverhandlungen zu treten und Verträge abzuschließen, ohne die anderen im Verkaufsprozess aufgetretenen Interessenten hiervon verständigen zu müssen. Konkrete, verbindliche Angebote müssen bis 6. August 2025 vorliegen.

Millionenschwere Vermögenswerte und viele Grundstücke

Das Vermögen der insolventen Gesellschaft umfasst unter anderem gut 16.000 Quadratmeter an Grundstücksflächen in Schetteregg, eine Doppelsesselbahn, diverse Schlepplifte und Förderbänder, eine Beschneiungsanlage, mehrere Pistengeräte und zwei Gaststätten. Eine Liegenschaftsbewertung kommt auf einen Gesamtertragswert von 2,9 Millionen Euro.

(wpa)

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