Innenstadt verliert beliebte Marke: Hunkemöller sagt auch Feldkirch Adieu

Wie VOL.AT bereits Anfang Oktober berichtete, zieht sich die Lingeriekette Hunkemöller schrittweise aus Vorarlberg zurück. Nach der Schließung der Filiale in Bregenz im Dezember, steht nun der nächste Standort vor dem Aus. Die Niederlassung in der Feldkircher Innenstadt wird bald Geschichte sein.
Ein Datum steht ebenfalls bereits fest: Ein von einem Leser übermittelter Aushang am Schaufenster kündigt den 25. April als letzten Verkaufstag an. Kundinnen in Vorarlberg werden auf die verbleibenden Standorte in Dornbirn und Bürs verwiesen oder auf den Online-Shop.

Kein Stellenabbau vorgesehen
Offizielle wollte sich keiner der Mitarbeiter äußern. Grund für die Schließung ist laut Informationen aus der Filiale die Größe des Geschäfts in der Feldkircher Innenstadt. Die Geschäftsfläche erstreckt sich über zwei Etagen, wobei der obere Stock keine Verkaufsfläche darstellt. Die damit verbundenen Mietkosten für nicht genutzte Flächen waren laut aktuellen Informationen letztlich ausschlaggebend für die Entscheidung. Ein Stellenabbau ist laut internen Angaben nicht vorgesehen. Die bestehenden Mitarbeiterinnen wurden auf die Filialen in Dornbirn und Bludenz aufgeteilt, ebenso wie das Warensortiment.

Rückzug trifft Innenstadt – Unternehmen reagiert nicht
Mit Feldkirch verliert die zweite Vorarlberger Innenstadt innerhalb weniger Monate eine Filiale der niederländischen Handelskette. Der Konzern selbst schweigt zu den Schließungen. Bereits als das Aus in Bregenz im Dezember 2024 bekannt wurde, hatte Hunkemöller trotz mehrfacher Anfragen von VOL.AT keine Stellungnahme abgegeben.
Die Schließung fällt in eine Zeit, in der der stationäre Handel in der Feldkircher Innenstadt generell unter Druck steht. Trotz einer nach wie vor vergleichsweise niedrigen Leerstandsquote zeigen sich Stadt und Händler besorgt über die Entwicklung. Die Konkurrenz durch den Onlinehandel, hohe Kosten und fehlende Fachkräfte stellen viele Geschäfte vor Herausforderungen – auch wenn lokale Initiativen und Stadtmarketingprojekte wie das "DämmerShopping" gegenzusteuern versuchen.

Unternehmensstrategie setzt auf Effizienz und Standortwechsel
Hintergrund der Schließung ist eine umfassende Umstrukturierung des Hunkemöller-Filialnetzes. Wie bereits im Juli 2024 bekannt wurde, musste das Unternehmen einen Umsatzrückgang von über 40 Millionen Euro hinnehmen. Seither wurden europaweit 45 Filialen geschlossen, während elf neue an stärker frequentierten Standorten eröffnet wurden. Zusätzlich investiert das Unternehmen in neue Technologien und ein modernisiertes Ladenkonzept.
(VOL.AT)