Die Initiative “Mein Anliegen” bezeichnet sich selbst als “unabhängig und überparteilich”, was jedoch umstritten ist.
So war ursprünglich Raiffeisen-Managerin und ÖVP-Mitglied Michaela Steinhacker Obfrau des Vereins, die nach ihrer Kandidatur auf der Bundesliste für die Nationalratswahl auf Platz zwei ausschied. Ihren Platz als Vorsitzender übernahm der Ex-Orange Österreich-Chef Michael Krammer. Die Idee zu der Initiative sei im “kleinen Kreis” in Diskussion mit Spindelegger entstanden, “um möglichst viele Österreicherinnen und Österreicher zu motivieren, ihr persönliches Anliegen für eine positive Zukunft zu formulieren”, heißt es im Vorwort des Buchs.
3.500 Anliegen für Österreich
Sechs ausgewählte Anliegen wurden zu Beginn der Veranstaltung auf der Bühne vorgetragen, darunter eines von Ditech-Chefin Aleksandra Izdebska, die sich wünschte, Österreichs Wirtschaft stärker, nachhaltiger und attraktiver zu machen, und Ex-Fußballer Frenkie Schinkels, der unter anderem hoffte, dass Österreich weiterhin eine gute Rolle in der EU spielen werde. Neben Forderungen nach mehr direkter Demokratie, Unterstützung der bäuerliche Betriebe und Stärkung der Europäischen Union, finden sich auch weniger parteikonforme Anliegen. Anforderung war lediglich, dass sie positiv formuliert sein sollten.
Spindelegger verspricht Jobs und Wohnraum
Obwohl er betonte, dass es keine Wahlkampfveranstaltung sei, nutzte Spindelegger die Übergabe des Buches für eine kurze Wahlkampfrede, in der er sich einmal mehr für die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen und den Bau von 30.000 Wohnungen aussprach. Er werde die Anliegen sorgfältig studieren, versprach Spindelegger und “mit meinem Team nach der Wahl hoffentlich Schritt für Schritt verwirklichen können”.
Laut Organisatoren etwa 1.400 Gäste, die teilweise in Bussen aus den Bundesländern anreisten, nahmen an der Veranstaltung teil. Zu ihnen zählten auch Vertreter der deutschen CDU. Die Initiative werde “aus eigenen Mitteln” finanziert, heißt es im Buch, offenlegen will diese der Verein nicht. (APA)