Inflation in der Schweiz im März auf 1,0 Prozent gesunken

Das teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag laut der Schweizer Nachrichtenagentur sda mit. Zum Vergleich: In Österreich lag die Inflation im März bei 4,2 Prozent, in der Eurozone bei 2,4 Prozent.
Inflation in Österreich geht nur langsam zurück
Laut Schnellschätzung der Statistik Austria entspricht die Teuerung hierzulande nahezu dem Wert vom Vormonat Februar von plus 4,3 Prozent, liegt aber deutlich unter der Teuerungsrate vom März 2023 von 9,2 Prozent. In Deutschland beträgt der Preisanstieg für März 2,2 Prozent, in Frankreich 2,4 Prozent.
Nicht mehr so stark gestiegen sind in Österreich die Preise in Gastronomie und Hotellerie, dafür wirkten die Strom- und Treibstoffpreise nicht mehr preisdämpfend. Der harmonisierter Verbraucherpreisindex für einen Vergleich im Euroraum lag in Österreich auf Höhe des nationalen Wertes von 4,2 Prozent.
Inflationsziel noch in weiter Ferne
WIFO-Ökonom Josef Baumgartner meinte heute im "Ö1-Mittagsjournal", dass die Inflation in Österreich weiter zu hoch sei und daher eine frühe Zinssenkung der EZB für Österreich zu früh kommen könnte. Heuer und nächstes Jahr werde man klar über dem EZB-Ziel von zwei Prozent Teuerung liegen. Zu der Rolle der hohen Lohnabschlüsse meinte er, diese würden zwar die Stückkosten für die Firmen erhöhen, aber auch für mehr Kaufkraft sorgen. Auch Sebastian Koch vom IHS erklärte, dass die über dem EU-Schnitt liegende Teuerung noch eine Zeit lang anhalten werde.
ÖVP sieht Entwicklung positiv
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) meinte heute zu den Zahlen: "Damit bestätigt sich, was Expertinnen und Experten prognostizieren: Die Jahresinflation 2024 wird sich im Vorjahresvergleich halbieren. Damit sinkt die Inflation kontinuierlich."
Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) betonte, dass die Inflation in Österreich rückläufig sei und verwies auf Spanien, wo die Teuerung gestiegen sei. Allerdings lag sie mit 3,2 Prozent noch deutlich unter jener von Österreich. "Die Kaufkraftstärkung durch die realen Lohnzuwächse 2024 wird auch den Konsum wieder ankurbeln, der nach einem starken Jahr 2022 mit einem realen Zuwachs von 5,7 Prozent schließlich im Jahr 2023 geringfügig zurückgegangen ist", so Kocher.
Vermutlich Zinssenkung im Juni
Mit einer Inflationsrate von 4,2 Prozent ist Österreich vom Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) einer Inflationsrate von 2,0 Prozent noch einigermaßen entfernt, während der Euroraum auf der Zielgerade ist. Zuletzt hatten die Stimmen unter den Währungshütern zugenommen, die von einer ersten Zinssenkung im Juni ausgehen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte im März auf einer Veranstaltung in Frankfurt gesagt, die EZB werde voraussichtlich auf ihrer Sitzung am 6. Juni basierend auf den Wirtschaftsdaten wohl ausreichend Sicherheit haben, um über eine erste Zinssenkung zu entscheiden.
(APA)