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Infektiologe: "Masken im Freien kann man sich sparen"

Auch bei milderen Verläufen könnten Dauerschäden nicht nur an der Lunge, sondern auch an Herz, Nieren etc. auftreten,
Auch bei milderen Verläufen könnten Dauerschäden nicht nur an der Lunge, sondern auch an Herz, Nieren etc. auftreten, ©ZiB2 - ORF
Franz Allerberger warnt aber: Dauerschäden bei Covid-19 viel schwerer als bei Grippe. Experte geht außerdem von 300.000 Corona-Infizierten in Österreich aus - statt 120.000.

Infektiologe Franz Allerberger sagte am Mittwoch in der "ZiB2": "Masken im Freien kann man sich sparen". Weder Einführung noch Aufhebung noch Wiedereinführung der Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln habe sichtbare Auswirkungen auf die Coronafall-Zahlen gezeigt. Die Einführung von Maskenpflichten sei häufig die Reaktion von Politikern auf steigende CoV-Zahlen, mit der sie zeigen wolle, dass sie Maßnahmen setzt.

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Dunkelziffer viel höher: 300.000 Menschen infiziert

Die Dunkelziffer an Corona-Infizierten in Österreich dürfte sehr viel höher liegen als bisher - mit rund 120.000 - geschätzt. Es sei "absolut" möglich, dass bereits 300.000 Menschen Covid-19-positiv waren, sagte Franz Allerberger, Leiter des Bereichs Humanmedizin der Agentur für Ernährungssicherheit (Ages) Mittwoch in der "ZiB2". Er berichtete zudem von schweren Spätfolgen der Viruserkrankung.

"Nur die Spitze vom Eisberg"

Positiv getestet wurden bisher noch nicht ganz 25.000 Menschen in Österreich. Das sei "nur die Spitze vom Eisberg", meinte Allerberger. Darauf deutet auch hin, dass die Sterblichkeit mit 0,25 Prozent angegeben wird - und in Österreich bisher 729 Todesopfer gezählt wurden.

Schwere Spätfolgen

Eine ähnliche Todesrate gibt es auch bei der Grippe. Dennoch hält Allerberger die gegen die Corona-Pandemie ergriffenen einschränkenden Maßnahmen für angebracht. Dies auch im Blick darauf, dass die Covid-19-Infektionen sehr viel schwerer verlaufen kann als Grippe - und wesentlich öfter schwere Spätfolgen verursacht.

Auch bei milderen Verläufen könnten Dauerschäden nicht nur an der Lunge, sondern auch an Herz, Nieren etc. auftreten, die "wochen-, monate- wenn nicht jahrelang" anhalten können, berichtete Allerberger.

(APA)

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