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Industrie läuft auf Hochtouren

"Die positive Entwicklung des Geschäftsklimas in der Vorarlberger Industrie setzt sich weiter fort und hat sogar einen neuen Rekordwert erreicht".

Mag. Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, zeigt sich sehr erfreut. Gleichzeitig warnt Amann allerdings vor zu viel Euphorie. Ein nicht gedeckter Fachkräftebedarf sei weiterhin vorhanden, Investitionen in die Aus- und Weiterbildung daher noch zu forcieren, so Amann. Zudem dürfe die gute Stimmung nicht durch weitere bürokratische Hindernisse gedämpft werden. An der quartalsmäßig durchgeführten Umfrage der Wirtschaftskammer Vorarlberg und der Industriellenvereinigung haben sich 57 Industrieunternehmen mit insgesamt 21.450 Beschäftigten beteiligt.

Den besten Wert in der Umfrage erzielt die aktuelle Geschäftslage. 72% beurteilen sie als gut, 26% als durchschnittlich und nur 3% als schlecht. Gegenüber dem letzten Quartal 2005 hat sich der Saldowert um +13% verbessert. Sehr gut wird auch die Produktionstätigkeit für die nächsten drei Monate eingeschätzt. 54% glauben, dass sie zunehmen wird, während 46% meinen, das Niveau halten zu können. Am erfreulichsten ist allerdings: Kein befragtes Unternehmen befürchtet eine abnehmende Produktionstätigkeit in den nächsten drei Monaten. Ein starker Impuls geht weiterhin vom Export aus: Über die Hälfte (52%) berichtet von einem aktuell guten Bestand an Auslandsaufträgen, bei 46% ist er durchschnittlich. Ganz ähnlich positiv stellt sich auch die Situation beim Gesamtauftragsbestand (In- und Ausland) dar. Bei 54% der Industriebetriebe ist er gut, 43% halten ihn für durchschnittlich und nur 3% für schlecht.

Entspannung ist auch beim Beschäftigtenstand in den nächsten drei Monaten zu erwarten, den 62% halten und 34% sogar weiter ausbauen wollen. Diesen erfreulichen Entwicklungen steht allerdings einmal mehr eine negative Verkaufspreissituation gegenüber. Nach wie vor trübt sie in Verbindung mit hohen Kosten (Energie etc.) die Aussicht auf steigende Erträge, denn nur 9% erwarten eine verbesserte Ertragslage in den nächsten sechs Monaten, während 11% mit einer Verschlechterung rechnen.

Immenser Druck auf die Verkaufspreise in der Maschinen- und Metallindustrie In der größten Vorarlberger Industriebranche hat sich die Geschäftslage weiterhin stark verbessert. 88% halten sie für gut. Der Export konnte ebenfalls weiter gesteigert werden (Stand bei Auslandsaufträgen: 80% gut!). Bei 64% der Befragten wird eine Steigerung der Produktionstätigkeit erwartet. 55% wollen ihren Beschäftigtenstand erhöhen, nur 3% reduzieren. Unerfreulich ist weiterhin die Entwicklung der Verkaufspreise. Die steigende Kostensituation kann nur von 4% mit höheren Verkaufspreisen abgefedert werden. 42% rechnen sogar mit sinkenden Verkaufspreisen in den nächsten drei Monaten.

Nahrungs- und Genussmittelindustrie: Geschäftsklima besser denn je 79% der Nahrungs- und Genussmittelindustrie berichten von einer verbesserten Geschäftslage, für 11% ist sie durchschnittlich und für 10% hat sie sich verschlechtert. Gegenüber dem 4. Quartal 2005 beträgt die Saldoentwicklung +34%. Während mit einer Zunahme an Beschäftigten und einer Steigerung der Produktionstätigkeit in drei Monaten gerechnet wird, ist auch in dieser Branche mit gleich bleibenden bzw. sinkenden Verkaufspreisen zu rechnen. Gleich wie im vorhergehenden Quartal wird die Ertragssituation, sowohl aktuell als auch zukünftig, eingeschätzt.

Textilindustrie rechnet als einzige Branche mit höheren Verkaufspreisen Der erfreuliche Trend beim Sorgenkind der Vorarlberger Industrie setzt sich weiter fort, allerdings bei einer weiterhin schwierigen Gesamtsituation für die Textilbranche. 98% berichten von einer guten (35%) bzw. durchschnittlichen (63%) Geschäftslage. Positiv eingeschätzt wird auch die Exportentwicklung. Der Saldowert aus Gut- und Schlecht-Meldungen ist mit plus 28% seit langem erstmals wieder positiv. Auch wenn die Geschäftslage im nächsten halben Jahr wieder etwas skeptischer betrachtet wird, können sich immerhin 14% der Befragten vorstellen, dass die Verkaufspreise nach oben gehen.

Volle Auftragsbücher in der Elektroindustrie 96% der Unternehmen in der Vorarlberger Elektroindustrie berichten über gute Auftragsbestände, kein Unternehmen klagt über eine schlechte Auftragslage. Eine ähnlich positive Entwicklung gilt auch für die Geschäftslage. Eine steigende Auslastung der Produktionskapazitäten in drei Monaten erwarten 56%, kein befragtes Unternehmen glaubt an eine abnehmende Auslastung. Die derzeitige Ertragslage wird gleich wie im 4. Quartal 2005 gesehen, für 70% wird sie als gut bezeichnet. Die Aussichten auf die Ertragslage in sechs Monaten sind im Gegensatz dazu mit einem Saldo aus Steigend- und Fallend-Meldungen von minus 26% doch deutlich zurückhaltender. 48% der befragten Unternehmen rechnen mit fallenden Verkaufspreisen.

Quelle: Pressestelle Wirtschaftskammer
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