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In Vorarlberg steigt die Nachfrage nach Heizöl

Die Energiehändler haben ihre Logistikkapazitäten für den Transport von Heizöl in den vergangenen Jahren zurückgefahren.
Die Energiehändler haben ihre Logistikkapazitäten für den Transport von Heizöl in den vergangenen Jahren zurückgefahren. ©Canva / ESW
Der Obmann des Vorarlberger Energiehandels berichtet von einer mehr als 30-prozentigen Steigerung bei der Nachfrage von Industrie- und Gewerbekunden.

Von Günther Bitschnau

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In Vorarlberg gibt es gegenwärtig eine deutlich gesteigerte Nachfrage nach Heizöl. Das erklärte Peter Aberer, geschäftsführender Eigentümer des Energiehändlers ESW Reiner Logistik GmbH und Obmann der Fachgruppe Energiehandel in der WK Vorarlberg, im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur.com.

Verantwortlich dafür seien zunehmende Bestellungen von Industrie- und Gewerbekunden, die den Energieträger Heizöl zum Heizen oder für die Erzeugung von Prozesswärme benötigen. "Wir haben derzeit in diesem Bereich eine um mehr als 30 Prozent gestiegene Nachfrage gegenüber den Jahren 2020 oder 2021", so Aberer. Gerade in den vergangenen drei bis vier Monaten habe sich die Tendenz weiter verstärkt. Diese Erfahrung mache die Branche nicht nur in Vorarlberg, sondern in ganz Österreich.

Industrie- und Gewerbekunden kaufen vermehrt Heizöl

Als Grund dafür sieht Aberer (kleines Bild, Fotocredit Frederick Sams) die Vorgaben der Bundesregierung, wonach Industrie- und Gewerbekunden ihre Abhängigkeit vom Energieträger Erdgas reduzieren sollen. Das führe jetzt plötzlich zu Anfragen von Kunden, die vor mehr als zehn oder 15 Jahren von Heizöl auf Erdgas umgestellt haben und jetzt wieder Heizöl kaufen wollen. "Viele dieser Kunden haben ihre Anlagen umgerüstet und können nunmehr beide Energieträger verwenden." Man gehe davon aus, dass sich die Nachfrage über den Winter noch weiter steigern werde, da es eine zunehmende Zahl von Anfragen von weiteren möglichen Kunden aus dem Industrie- und Gewerbebereich gebe.

"Völlig schizophren"

Für Aberer handelt es sich um eine "völlig schizophrene Entwicklung". Einerseits werde man privaten Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern den Kauf und den Betrieb einer Ölheizung verbieten, während andererseits allein durch hausgemachte politische Entscheidungen der Heizölbedarf im Bereich Industrie und Gewerbe in die Höhe schnelle. Diese Entwicklung stelle die Branche der Mineralölhändler auch vor sehr große logistische Herausforderungen, da die tendenziell sinkende Nachfrage nach Heizöl in den vergangenen Jahren dazu geführt habe, dass die Unternehmen ihre Logistik-Kapazitäten für Heizöl zurückgefahren haben.

Unterdessen sei der Heizöl-Absatz bei Privatkundinnen und Privatkunden in Vorarlberg derzeit konstant, so der Obmann des Energiehandels.

(Quelle: Wirtschaftspresseagentur)

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