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In Sachsen mindestens sechs Hochwasser-Tote

Die verheerenden Überschwemmungen in Sachsen haben bisher mindestens sechs Todesopfer gefordert. Ein Boot mit Schaulustigen kenterte, 95 Menschen wurden verletzt.

Acht Personen würden vermisst, sagte ein Sprecher im Innenministerium in Dresden Mittwoch Früh. Bei diesen Personen gebe es Zeugen, die etwa beobachtet hätten, wie die Menschen von den Fluten weggerissen worden seien. Die Zahl der – überwiegend leicht – Verletzten stieg laut Innenministerium auf 95. Bis zum späten Abend sei die Hochwasserlage unverändert angespannt geblieben.

Im Innenministerium würden sich außerdem die Anrufe von Personen häufen, die ihre Angehörigen und Freunde nicht erreichen können, weil die Festnetz- und Handyverbindungen weitgehend zusammengebrochen seien, sagte der Sprecher. Dies erkläre die kursierenden unterschiedlichen Vermisstenzahlen.

Eine noch unbekannte Person aus Freital stürzte beim Bergungsversuch mit einem Hubschrauber ab und starb am Dienstagnachmittag im Krankenhaus Radebeul, wie es in einer Mitteilung des Ministeriums hieß. Aus dem Mittleren Erzgebirgskreis seien zudem zwei Fälle von Herzversagen gemeldet worden. Zuvor war bereits eine 68-Jährige beim Wasserschöpfen in ihrem Keller an Kreislaufversagen gestorben. Ein 80- und ein 70-jähriger Mann ertranken. Weil der 70-Jährige einen Feuerwehrhelm getragen hatte, habe man ihn zunächst irrtümlich für einen Feuerwehrmann gehalten, hieß es.

In Glauchau kenterte am Dienstag ein Schlauchboot mit vier Schaulustigen. Drei von ihnen konnten gerettet werden, eine Person wurde bisher nicht gefunden, wie das Ministerium mitteilte.

Der Pegel der Elbe werde den Erwartungen nach in Dresden Mittwoch Früh bis zu acht Meter erreichen, hieß es zuvor von den Behörden. Dadurch drohten am Mittwoch auch den Städten Riesa und Torgau Überschwemmungen. Der Pegelstand der Mulde, an der Grimma und Eilenburg liegen, wurde weiterhin als kritisch bezeichnet. Eilenburg lag in der Nacht in völliger Dunkelheit, das Wasser stieg stetig. Die Pegelstände im Osterzgebirge gingen dagegen leicht zurück.

Bisher wurden diesen Angaben zufolge rund 20.000 Menschen in allen betroffenen Gebieten evakuiert. Bis zu 10.000 weitere könnten nach den vorliegenden Notfallplänen ebenfalls noch evakuiert werden müssen. Mehrere 10.000 Helfer von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz, Polizei und Bundeswehr kämpften in den Krisengebieten gegen die Wassermassen und retteten Menschen aus den gefährdeten Regionen.

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