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In Hohenems dahoam – Das Leben muss nicht Null Acht Fünfzehn sein

Daniel Benzer mit seiner Band "Moose Crossing"
Daniel Benzer mit seiner Band "Moose Crossing" ©Pezold
Musik ist seine Leidenschaft, die Familie sein Leben, Daniel Benzer erfindet sich immer wieder neu.
In Hohenems dahoam u2013 Das Leben muss nicht Null Acht Fünfzehn sein

Hohenems. Schon von Kindesbeinen an schwärmte Daniel für alles Amerikanische. In der Schallplattensammlung seines Vaters fand er dann Bruce Springsteens Album aus dem Jahre 1984: „Als Fünfjähriger sang ich jeden Song des Albums nach – auf Englisch.“

 Musik im Blut

Zu Hause stand ein Klavier und damit war die musikalische Laufbahn vorprogrammiert. Klavierunterricht seit dem achten Lebensjahr, mit 12 kam die Gitarre dazu. Im Tenn stand ein alter Marshall-Verstärker, den der junge Musikus mithilfe seines Vaters auf Vordermann brachte. „Der Duft der warmen Röhren faszinierte mich!“ Wie der Vater so der Sohn, die Musik wurde dem aufstrebenden Talent in die Wiege gelegt. Schon in jungen Jahren spielte Daniel Benzer in Bands: „Damals hießen meine Weggefährten David Karlinger und Bernie Miller.“

Der Traum von der Ferne

Im Gymnasium, so Daniel Benzer, spielte ich nicht Fußball – mein Herz schlug für Basketball. Noch heute begeistert er sich für diesen Sport. Und wieder holte ihn sein Amerikanischer Traum ein, seine Coachs waren Amerikaner, dazu kam Austauschschüler David Hummel aus Austin Texas. Sein Englisch wurde immer besser und sein Freund aus Texas war es auch, der ihn dazu animierte, eigene Songs zu schreiben. Plan A, nämlich das Ländle zu verlassen und in Amerika sein Glück zu suchen, scheiterte an der innigen Bindung zur Familie und der Loyalität zu seinen Musikerkollegen: „Es ist nicht einfach, eine Band zu verlassen.“ Also blieb Daniel in Hohenems und baute systematisch seine Karriere als Musiker aus.

Eine Sprache, die jeder versteht

In der Verwandtschaft wurde Italienisch gesprochen, was sich der sprachbegabte Daniel gleich zunutze machte. Seinen Traum, ferne Länder zu bereisen, erfüllte der Pädagoge sich, in dem er Fortbildungsreisen nach Stockholm und Norwich unternahm. Nicht nur das Schulsystem, sondern auch die jeweilige Landessprache hat es dem Lehrer aus Berufung angetan. Meine Oma Maria unterstützte mich immer darin, hinaus in die Welt zu ziehen. An der Berufsschule Dornbirn gibt Daniel Benzer sein Wissen weiter, sein Fazit zum Thema Jugend: „Die Jugend von heute ist genauso gut, wie man sie sein lässt.“ Nicht nur auf Englisch, Italienisch, Schwedisch und Französisch kann man kommunizieren, der Hohenemser beherrscht vor allem die Sprache der Musik, die wirklich jeder versteht. Mit seiner Band „Moose Crossing“ fährt er regelmäßige Erfolge ein und demonstriert immer wieder aufs Neue, wie sehr man mit Musik die Menschen erreichen kann. Den Traum von Amerika träumt er heute auf seiner Harley Davidson, oder wenn er seinen Freund aus Jugendtagen in Texas besucht.

Interview:

Heimat: „Was gefällt dir am Beruf Lehrer?“

Daniel Benzer: „Allen Unkenrufen zum Trotz glaube ich daran, dass unsere Jugend von heute nicht schlecht ist. Ihnen etwas fürs Leben beizubringen sehe ich als wichtige Aufgabe.“

Heimat: „Was denkst du über Hohenems?“

Daniel Benzer: „Hohenems ist meine Stadt und sehr vielseitig. Do bin i dahoam“

Heimat: „Was bedeutet für dich Familie?“

Daniel Benzer: „Die Familie ist meine Tankstelle.“

Heimat: „Woran glaubst du?“

Daniel Benzer: „Ich glaube an Gott!“

Heimat: „Wer ist dein Vorbild?“

Daniel Benzer: „Eddie Vedder, der Sänger von Pearl Jam, seine Stimme inspiriert mich. Die Band heißt Pearl Jam, weil Eddie’s Oma Pearl hieß und immer Marmelade kochte. Das erinnert mich an meine Oma Maria, die mir viel übers Leben beigebracht hat.“

 Factbox:

Daniel Benzer, geb. 12.12.1979

Verheiratet mit Sarah

2 Kinder, Oskar 4 und Josefine ½ Jahr alt

Beruf: Musiker und Lehrer

Hobbys: Tennis, Radfahren, besonders interessieren ihn alte französische Rennräder.

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